Significant Soul Sample No 5: Tearing the Fearing

How to trust

in a world

that is screaming

and beaming with meaning


How to find peace

in a world

that is steaming

and exploding by eroding


How to love

in a world

that is dying

by lying and prying


How to see

in a world

that is strangely

rearranging

the truth and facts

to the needs of feeds


How to believe

in a future

when a culture

of unease

makes one freeze


No answers

around

but within


Keep your head clean.

Keep your heart keen.

Keep your eyes seen.


Keep yourself being

the door and the frame

a wall against shame

a roof for protecting

those who are dreaming

of beaming with meaning


Be a silent island:

Truthful and trusting

easy to live in

with an attitude

not rude nor crude, 

not brute or cute

but loving and laughing 

no matter what


Stay as a fact.

Rewriting the fury

into your story

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SUPER SIMPLE SOLUTION No 18 – Wirklich Wahr?!

„Streben nicht alle Menschen nach der Wahrheit?“ fragte mich unlängst eine Freundin.

„Nein!“ wollte mein erster Impuls, schneller als der Schatten meines bewussten Verstandes, seine vor-urteilende Pistole ziehen. Ich zügelte meine Zunge und sprach: „Wahrer, weil näher an der Wirklichkeit, wäre es, das Wort Wahrheit durch Wahrhaftigkeit zu ersetzen.“

Wahrhaftigkeit verstehe ich als den Versuch, seiner inneren Wahrheit gemäß zu leben. Wahrheit in diesem Sinne wird als die eine Wirklichkeit verstanden, die nur im Auge des Subjektes der (Selbst)Beobachtung liegt. Dort, im Auge des Betrachters wird sie überhaupt erst geboren, hier hat sie ihren Ursprung und hier wird ihre Existenz bestätigt. Wahr-scheinlich strebt jede*r danach, ein derart wahrhaftiges Leben zu führen, ein mit sich stimmiges Leben. Ein Leben, in der Haft der eigenen Wahrheit, unter dem Zwang der eigenen Wirklichkeitswahrnehmung. In der Suche nach der beständigen Bestätigung der eigenen Selbst- und Weltsicht, auch wenn sie sich wandelt, finden so manche „sich selbst“ und „ihre Wahrheit“. Immer wieder. „Die Wahrheit“ fühlt sich unter diesem Blickwinkel dann erst besonders wahrhaftig an, wenn ein Erlebnis oder eine Erkenntnis die eigene Wirklichkeitserfahrung aus der Vergangenheit, inkl. der daraus resultierenden Erwartungen für die Gegenwart und Zukunft, bestätigt. Wahr ist, was sich richtig – weil erwaHrtet- anfühlt. Wird die ErwaHrtung gebrochen, muss die Wahrheit erneut gesucht, der Sinn wieder verliehen, die Bestätigung aufs Neue erzielt werden. So wird das der Wahrhaftigkeit gewidmete Leben zu einem Perpetuum Mobile aus der Suche nach der Wahrheit im Erleben einer Wirklichkeit, die mit Hilfe des entsprechenden Wandels von Selbst- und Weltbildern erkannt wird.

Wahrhaftigkeit versus Wahrheitsglaube

„Die“ absolute, einzige, „echte“ Wahrheit suchen manche im Glauben: An ein höheres Wesen, oder auch an wissenschaftliche Objektivität. Eine grundlegende Subjektbezogenheit des Glaubens an sich ist in beiden Fällen argumentierbar: Einmal ist es die Annahme einer überlegenen Wesenheit. Sie ist ja auf allen Ebenen überlegen, stärker, weiser, absolut all-umfassend. Es ist ein Jemand, der/die/das alles kann, sieht, weiß und sogar ist – und sich dieses „Alles“ auch noch bewusst ist, darin herrschen, schalten und walten kann, wie er/sie/es will. All-Mächtigkeit. Wunsch oder Wirklichkeit, wer kann das schon feststellen? Im als wahrhaft empfundenen Glauben und dem tiefen Wunsch nach einer entsprechenden Wahrheit, zeigt sich die Wesenheit des Glaubenden. Dieses Wesen-tliche waHltet in der Wirklichkeit, verwaHltet die Kriterien für eigene Wahrhaftigkeit. Die Wahl  entlässt die Wesenheit und ihre Wahrheit in die Welt.

Der andere Glaube, derjenige an eine rationale, objektive Realität, die wissenschaftlich nachweisbar so und nicht anders existiert, enthüllt spannender Weise eine ähnliche Quelle für Wirklichkeit (was sich natürlich aus meiner Art der Wirklichkeitsbetrachtung ergibt): Den Wunsch nach einer eindeutigen, definitiven Realität. Wissenschaftliche Wirklichkeitsdarstellungen nehmen mittlerweile immer öfter die Form von WAHRschein-lichkeiten an. Methodisch betrachtet ergibt sich etwa aus der Übereinstimmung und den Abweichungen von These und Untersuchungsergebnis ein mögliches Bild der Annahme über die Wirklichkeit, das mit „Der Wirklichkeit“ gleichgesetzt wird. Die konzepthafte Selbstbezogenheit dieser „Verifikationsprozesse“ wird in vielen Disziplinen erstaunlich wenig beachtet.

Klar ist, dass wir jeweils nur erkennen, was wir untersuchen. Wir sehen dort, wo wir hinsehen, das, was wir sehen können und wollen. Und daraus machen wir Sinn. So könnte die Annahme konstruktivistischer Erkenntnistheorie lauten. Ist diese Ansicht wahr, weil Die Wirklichkeit beschreibend? Wissen wir letztendlich nicht. Natürlich nicht. Sie ist im Lichte ihrer Annahmen über die Funktionsweise der Welt eine wahrhaft scheinende, wahr-scheinliche Idee. Konzepte sind immer nur Konzepte. Und doch gestalten wir mit ihnen unsere Wirklichkeit.

Wozu überhaupt Wahrheit, wenn es die Wirklichkeit gibt

Die Wirklichkeit alleine reicht uns Menschen nicht. Wir – Menschen – erstellen Regeln, an die wir uns halten (oder nicht) und wir – Menschen – interpretieren dann all unsere Erfahrungen innerhalb und mittels genau jenem Bedeutungsraum unserer derartigen Erwartungen. Wir bewegen uns durch die Welt mit Hilfe des Vergleichs von ankommenden Eindrücken mit vergangenen Erfahrungen und deren Ergebnisprojektionen auf das Jetzt und das Morgen, die die Gestalt von Ängsten und Hoffnungen annehmen.

Politiker etwa sind sich der Subjektivität der Wirklichkeitswahrnehmung „Des Volkes“ und der Bezüglichkeit zu den individuellen Erfahrungen und Erlebnisräumen oft bewusst. Deshalb tun sich auch so manche schwer mit „ehrlichen“ Aussagen. Um „Den Nerv“ „Der Menschen“ zu treffen, reproduzieren sie generelle menschliche Ängste und Hoffnungen. Sie wollen damit an sich die Wirklichkeitswahrnehmung „Der Menschen“ (=anvisierte Wähler) bestätigen, um den Eindruck zu erwecken, „Die Wahrheit“ zu sagen. Oft genug schaffen sie dadurch erst jene Wirklichkeit, die sie herbei fürchten. Genau deshalb wirken viele „Volksvertreter“ heutzutage auch so un-glaub-würdig wie selten zuvor. Sie verleugnen das Streben nach ihrer eigenen, inneren Wahrhaftigkeit, ihren Wunsch nach dem Glauben an eine Wirklichkeit, die wahrer ist, als ihr Wunsch nach Bestätigung.

Mittlerweile ist der Glaube an die Wahrhaftigkeit im Menschen vielen überhaupt abhanden gekommen. Sie glauben statt dessen eher an die Schlechtigkeit des Menschen. Auch das ist ein Glaube an eine „wahre Wirklichkeit“ und will durch ErwaHrtungen bestätigt werden. Es ist allerdings eine Katze, die sich in den Schwanz beißt, siehe self-fullfilling-prophecy. Natürlich könnten wir auch anders denken, urteilen und hinschauen auf unsere Wirklichkeit. Mann/Frau könnte all die unglaublich tollen Menschen und genialen Errungenschaften, alltägliche Leistungen, und einzigartige Ausdrucksformen wahr-nehmen und bewundern. Aber das ist interessanterweise für viele eher un-wahr-schein-l-Ich. Das hat mit der WaHrnehmung des Ich und seinem Wunsch nach Bestätigung zu tun.

Welche Wahrheit?

Wie sieht die unglaublich nahe liegende Lösung dieses Grunddilemmas der Selbstbezüglichkeit von Wirklichkeitswahrnehmung aus? Wie kann mit dem Problem umgegangen werden, dass Wahrheit, Wahrhaftigkeit und Wirklichkeit unterschiedliche Formen für jeden von uns annehmen können?

Die wahr-l-Ich einfache Lösung liegt vor allem in der Wahl zwischen bewusstem Selbstbetrug oder dem Betrug durch die Wirklichkeitsdarstellung anderer. Das klingt einerseits traurig, weil nach einer Aufgabe des Glaubens an „Die Wahrheit“ und „Die eine, absolute Wirklichkeit“. Ist es aber nicht. Diese Aufgabe kann uns auch erlösen, zu einer Lösung führen. Sie stellt die Weichen hin zu mehr Freiheit, unser Leben durch vom Selbst gewähltes Streben nach „Wahr-Haftigkeit“ gestalten zu können. Im ehrlichen Eingeständnis, dass selbst die Ausrichtung auf Wahrhaftigkeit nur eine innere Bestrebung nach klarer Orientierung und spürbarer Stimmigkeit ist, eröffnet sich mir erst die Wahl der Realität, in der Ich tat-sächlich leben will. Diese Wahl zu treffen, bedeutet im selben Atemzug in dieser gewählten Wirklichkeit zu sein, sich selbst in ihrer innen liegenden Wahrheit zu suchen und mit allem, was die eigene Wahrhaftigkeit an Wehrhaftigkeit hergibt, zu verteidigen. Um an der eigenen Grenze weiter zu wachsen.