HELGA versus FRED

Teaser No 1 – über Erfolg zwischen Gut und Böse


Helgas Walkürenritt                                   

Helga stürzt sich auf ihn, den miesen Verräter. Scheinheilig ist er, der besserwisserische Schleimbeutel. Sein Leben stinkt zum Himmel. Und keiner kann ihn riechen. Aber es ist alleine ihr vergönnt dieses, sein wahres Gesicht glasklar zu sehen. Ein zweifelhaftes Vergnügen, auf das sie gut verzichten könnte. Wie auf ihn als Ganzen. Warum gibt es solche Menschen überhaupt, wer erlaubt ihnen zu existieren – und warum wird er dann auch noch befördert? Er, der nichts von allem weiß, was es braucht, um die Arbeit überhaupt zu verstehen, geschweige denn zu erledigen. Er, der unpassender Weise ihr „Kollege“ genannt wird. Sie erledigt alles, er ist ja unfähig zu so etwas Minderem wie „Arbeit“. Er streicht die Lorbeeren von oben ein und verteilt Tritte rundherum.

Doch so viel wollte sie nie wissen. Helga will nicht wahrhaben, wozu Menschen fähig sind, wenn es darum geht „aufzusteigen“, Karriere zu machen, erfolgreich zu sein. Welchen Wert hat ein solches verlogenes Leben, in dem jeder jeden benutzt? Wie glücklich kann einer werden, der nur für sich selbst kämpft? Fast hat sie Mitgefühl mit ihm, der so keine Ahnung hat vom Leben und der Liebe, von Freundschaft und Solidarität, von Pflichtgefühl, Hilfsbereitschaft oder ehrlicher Leistung. Doch jetzt ist sie nur wütend. Denn er wird für sein Verhalten auch noch belohnt! Befördert! Das kann ja alles gar nicht wahr sein. Womit hat er das verdient?

„Er“ ist Fred, das fiese Frettchen. Etwas schwabbelig in der Körpermitte, etwas kahl obenrum. Zu laute Bewegungen, zu aalglatt im Wesen. Er hat nichts Wirkliches zu sagen, nichts Sinnvolles beizutragen. Sein unsteter Blick lauert wie der eines Frettchens, ist ständig auf lecker Nahrung aus, obwohl er satt sein müsste. Gierig, listig, gnadenlos auf den eigenen Vorteil bedacht. Doch nur Helga sieht ihn, wie er ist. Für andere ist er unfassbarer Weise Fred der Friedliche oder, welch Irrwitz, Fred der Freundliche. Alles Schein, keine Spur von heilig. Sie verpasst ihm einen kräftigen Tritt in seine feigen Eingeweide. Und sie ist stolz darauf, sich endlich nicht mehr zurückzuhalten. Mit diesem Tritt rächt sie ganze Heerscharen ausgenutzter, zu kurz gekommener, ignorierter WohltäterInnen.

Fred, der Star vom Jupiter

Fred sieht sie kommen, Helga, dieses unscheinbare Staubkorn an seinem Boss-Anzug. Sie, die brav alles erledigt, was sie so gut kann. Die Welt ist dazu da, damit er seinen Platz an der Sonne bekommt. Der ihm ja zusteht, wem denn sonst? Die anderen sind ihm deutlich unterlegen. Wollen Gruppenkuscheln, gemocht werden, gelobt und getadelt wie die Kinder – welche Zeitverschwendung. Wie wenig effektiv, wenn es darum geht, zu siegen. Und darum geht es ja wohl. Denn wer oben ist, kann sich alles leisten. Muss sich nichts mehr sagen lassen. Er weiß, wie man anderen sagt, damit sie tun, was er will. Er weiß ihre Schwächen, ihr Bedürfnis nach Anerkennung zu nutzen – er sticht sie an wie einen Luftballon mit einer Nadel, damit sie in sich zusammenfallen und vor ihm liegen.

Ja, er liebt es zu manipulieren, er genießt es, wenn er sie dann trösten kann und aufbauen, wenn sie Wachs in seinen Händen sind. Das ist es, was er wirklich will. Das Gefühl, alles tun zu können: Die alten Könige hören auf ihn, erkennen, dass nur er sie ans Licht führen kann. Die jungen sehen auf zu ihm. Die Damenwelt will ihn. Da macht er keine Unterschiede, alle sollen ihn begehren, egal ob alt oder jung. Ausleben will er – fast – nichts von der Begehrlichkeit, zumindest nichts, was ihm gefährlich werden kann. Keine darf seine Ehe nicht fragwürdig aussehen lassen, keine soll etwas gegen ihn in der Hand haben. Er lacht über seinen eigenen Wortwitz.

Nur minimal unsanft holt ihn die noch-Realität aus seinem vorgestellten echten Leben. Ja, er sieht sie kommen, Helga, verzweifelt, weil er gewonnen hat. Wütend, weil er auf ihren Schultern reitet. Er-bosst, weil sie zum ersten Mal wirklich klar sieht und zugeben muss, dass er ihr haushoch überlegen ist. Abteilungsleiter, hah! Selbst wenn sie es wollte, sie könnte ja gar nicht führen, hat gar nicht das Zeug dazu. Keine Ahnung von Strategie, von Allianzen und von Deals, von Überlegenheit, Spielregeln und deren geschicktem Bruch. Wie kann man nur so naiv sein! Er empfindet mildes Gefühl in der Brust, es ist Mitleid. Wie schwach sie ist, sie, die an das Gute glaubt und an das Gesetz der Reziprozität. Sie, die ihm immer fleißig zugearbeitet hat, damit er reüssieren kann. Er liebt das Gefühl, andere manipulieren zu können, diese Macht und Überlegenheit. Er fühlt sich in dem Moment unbesiegbar, unverwundbar. Er lässt sie also kommen, sie kickt sich mit ihrem tätlichen Angriff selbst aus dem Rennen. Dann muss er auch nicht gegen ihre sinnlosen Versuche, ihn zu diskreditieren, ankämpfen. Er grinst breit, während sie ihm in den Bauch tritt. Als Abteilungsleiter braucht er sowieso nichts Alltägliches zu leisten, kann ganz offiziell andere befehligen. Er braucht sie nicht mehr. Es gibt genügend andere willige Arbeitstiere, die sich und ihre Güte beweisen wollen. Noch ein bisschen Schmerzensgeld und eine Kur, das wird ihm jetzt gut tun… Während er sich fallen lässt, revidiert er seinen Plan. Vielleicht doch nicht den Sessel kalt werden lassen, es könnte ja in seiner Abwesenheit jemand dran sägen.

Helga und Fred

Helga und Fred, unsere ersten beiden Stellvertreter für den alltäglichen Kampf zwischen Gut und Besser, stellen 2 Pole auf der Erfolgsleiter dar. Beide wollen für ihr Tun Anerkennung ernten. Ihre Motivationen, Zielvorstellungen, Werthaltungen und Methoden sind aber grundverschieden. Dabei geht es nicht um richtig oder falsch. Oder etwa doch?

Machen Werte wie Ehrlichkeit im Vertrauen im Berufsleben schwach?

Wer hat die Macht und die Verantwortung, die Erfolgreichen zu küren?

Welcher Weg zum Erfolg ist legitim?

Lesen Sie nächste Woche den 2. Teaser über die streitbaren Wege zum Erfolg

DIE WAHL – Teaser No 2: Samstag, 21.0.2015 – 10.00

IM ZWEIFELSFALL – Teaser No 3: Samstag, 28.02.2015 – 10.00

 BeMeUp – Der Erfolgsblog

Start der 27 Secret Success Stories: Samstag, 02.03.2015 – 10.00

 

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Wir sehen hin, zeigen auf und weisen hinaus aus den alltäglichen Fallen zum Erfolg.

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