Silver Sounds of Silence: 7

Living in the Meantime, Twilight rules the World

Stille muss sich weder auf Geräusche noch auf Gedanken beziehen. Die Stille im Kopf und die Stille im Raum sind bloß zwei gängigere Aspekte einer Vielzahl von Möglichkeiten, in diese eine seltsam erfüllende Leere zu finden, die sich jedes Mal aufs Neue und anders gestaltet als zuvor oder erwartet. In den Blogeinträgen 2022 dreht sich alles um naheliegende wie weniger bekannte Zugänge zu ebendiesem überraschend angenehmen Zustand, der nicht nur zu innerem Frieden, sondern auch in die Zu-Friedenheit führt: Etwa um sensory deprivation (den Entzug der Dauerbespielung aller Sinne), um den Zwischenraum hinter den Gedanken oder um den Weg des Heiligen Nichts-Tuns. Heute geht es um die Zeit als Tür zum Frieden, genauer gesagt um die wohl genutzte Zwischenzeit. Um das ereignislose, ergebnislose Warten. Um jene anstrengungslose Präsenz, die eher nebenbei geschieht als dass sie bewusst herbei-meditiert werden könnte.

Das Warten und das Wunder

Warten beim Zahnarzt, Warten an der Supermarktkasse, Warten an der Bushaltestelle. Warten zählt zu jenen ungewollten Nicht-Aktivitäten, die uns meist aufgezwungen werden, die unseren Tatendrang bremsen, die verhindern, dass wir etwas Unangenehmes endlich hinter uns bringen können oder die verursachen könnten, dass es zu spät für etwas Angenehmes sein wird. Warten ist ein wunderbares Übungsfeld um auszusteigen aus Er-Wartungen. Im Warten die Fülle des Seins einfach sein zu lassen ohne gedanklich, gefühlsmäßig oder tätlich einzugreifen, öffnet eine Tür zum Unbekannten. Wer sich auf das Warten einlässt gleitet in eine Art Parallel-Existenz, in der sich die gewohnte Welt in einer völlig frischen Farbpalette widerspiegelt, in der Menschen wie Aliens wirken (so sie das nicht soundso andauernd tun) und in der die Situationen, in denen man sich wiederfindet, irgendwie grotesk anmuten. Das Leben wird plötzlich seiner Selbstverständlichkeit beraubt, mit dem Zauberstaub des Neuen bezuckert, mit einer Art Magie durchdrungen erlebt, die das Wundern zum Normalzustand werden lässt. Das Wunder des Lebens begegnet uns ja sonst meist nur in Extremsituationen. Wenn wir einen Unfall oder eine schwere Krankheit überleben, wenn wir einen geliebten Menschen verlieren, wenn wir unvermutet eine körperliche oder geistige Höchstleistung vollbringen, wenn die Natur uns mit ihrer Gradiosität unvermutet den Atem raubt. Dabei wäre das Wunder des Lebens allzeit bereit für uns – ja, das Wunder wartet geradezu auf jeden von uns…

Im Wartehäuschen des Lebens

Es gibt eine Menge Menschen, die ExpertInnen des unzufriedenen Wartens sind. Die sogar nicht nur in gewissen Situationen, wie oben beschrieben etwa beim Zahnarzt, mehr oder wenig ungeduldig auf ein Ereignis oder Erlebnis warten, das sie abhaken können, um weiter voranzuschreiten, wohin auch immer. Sondern die sogar ihr halbes bis ganzes Leben in einer Art Dämmerzustand des Wartens verbringen. Die sich als Kind vom Leben Großes erhofften, die sich als Erwachsene von ihrer Beziehung, ihrem Job, ihren Kindern oder ihrem Alltag Größeres er-warteten. Statt das Wunder des Seins mit jedem Atemzug tief in sich einzusaugen, vegetieren sie eher in einem selbstgebauten Wartehäuschen ihres Lebens dahin – ein Wartehäuschen, an dem der Bus, der Zug, das Raumschiff des „wahren Lebens“ irgendwie niemals eintreffen. Für sie ist das Warten ein Dauerzustand geworden, der verhindert, dass sie jemals irgendwo begeistert einsteigen und willkommen von den anderen Reisenden irgendwo mitfahren würden, oder gar je ein Gefährt selbst steuern werden.

Warten auf das „echte“ Leben, so wie es „sein soll“, heißt: Warten auf den Tod. Nun bietet das Gewahrsein des Todes tatsächlich wiederum eine Tür in den immensen Zwischenraum des Lebenswunders, der sich eröffnet, sobald jede Erwartung ans Jetzt wegfällt. Doch wer es sich gemütlich im Wartehäuschen seines Lebens eingerichtet hat, für den bedeutet der Tod meist nur die Endstation, die -gerade weil man sich im Warten, im Leo, nicht in Bewegung befindet- soundso unerreichbar, wie nicht-existent erscheint. Das Warten hat also einen unfassbaren Vorteil: im Warten scheint man ewig ausharren zu können. Nur dass halt das Leben an einem vorbeizieht… Die ewig Wartenden argumentieren und handeln sich dabei den eigenen Dämmerzustand schön: Essen, Trinken, Spielen, Bingen aller Art. Die Wartezeit tot zu schlagen kann so entertainend sein. So verführerisch, dass sich der Alltag im Wartehäuschen in ein ewig rollendes Rad aus Geldverdienen und Belohnen verwandelt, in dem sich die Träume und Ängste von gestern in den Serien von heute wiederfinden.

Der Ausstieg wird zum Einstieg

Wie man also aus dem Wartehäuschen des Lebens heraustritt, lautet die alles entscheidende Frage. Durch Unterbrechung des Gewohnten, durch Konterkarieren des Er-Warteten, durch einen Schritt seitwärts, durch einen lustvollen oder zaghaften Hüpfer ins gänzlich Unbekannte. Durch eine Aus-Zeit vom Alltäglichen, durch ein Nicht-Befriedigen von Süchten, ein Innehalten im Suchen, ein Enthalten der Sehnsucht. Durch das Offenlassen der eigenen Wünsche, gerade wenn sie sich als ewig bunter Farbkasten sinnlicher Vergnügungen tarnen. Durch ein beobachtendes Wahrnehmen jener physisch-psychischen Leiden, die sich aus Gewohnheit als die eigene Identität verkleiden. Runter mit den Masken, hinter denen sich zu verstecken normal geworden ist. Runter mit dem Pflaster, das statt zu schützen nur verdeckt, was an die Luft will. Schluss mit dem So-Tun-Als-Ob, dem Es-Wird-Schon-Werden. In der Zwischenzeit, im Zwischenraum, im Inzwischen-Sein rauscht das Blut durch die Adern, klopft das Herz den Takt, vibriert das eigene Leben. Was dann? Nichts dann. Weil Alles und mehr auf einmal da.

Werbung

Significant Soul Sample No 5: Tearing the Fearing

How to trust

in a world

that is screaming

and beaming with meaning


How to find peace

in a world

that is steaming

and exploding by eroding


How to love

in a world

that is dying

by lying and prying


How to see

in a world

that is strangely

rearranging

the truth and facts

to the needs of feeds


How to believe

in a future

when a culture

of unease

makes one freeze


No answers

around

but within


Keep your head clean.

Keep your heart keen.

Keep your eyes seen.


Keep yourself being

the door and the frame

a wall against shame

a roof for protecting

those who are dreaming

of beaming with meaning


Be a silent island:

Truthful and trusting

easy to live in

with an attitude

not rude nor crude, 

not brute or cute

but loving and laughing 

no matter what


Stay as a fact.

Rewriting the fury

into your story

Significant Soul Sample No 2: Das All(es) knistert

Manchmal ist alles eins

Miteinander verbunden

Du weißt wer anruft

Antworten auf Fragen

Ergeben sich von selbst

Du fährst auf der Straße

Ein Plakat spricht mit Dir

Du lachst über den Sinn

Der sich von allein ergibt

Wenn das Universum knistert

Ist alles gut, schön, frei

Frisch und fröhlich

Nicht weil es easy wäre

Leichtigkeit ist Nebenerscheinung

Wenn alles so sein darf wie es ist

Freude ist Grundzustand

Wenn alles unberührt bleibt

Die Natur der Dinge

Offenbart sich von allein

Ohne Zutun und Wegnehmen

Was ist, das ist

Nicht so wie Du denkst

Nicht so wie Du fühlst

Nur so wie es ist

Grundlos, grenzenlos

Knistert es, Dein Universum

Surprising Salon Session No 19: Wenn Drachen lachen

Mittendrin statt nur dabei

In meinem Wohnzimmer wohnt ein Drache. Viel mehr mythologisches Getier sollte meiner Meinung nach in Wohnzimmern wohnen. Sie bevölkern dann nicht nur die dunkelsten Ecken unseres Unterbewusstseins, sondern finden ihren ganz eigenen Weg ans Licht, wenn sie ein unbedachter Seitenblick aus ihrer Leblosigkeit heraus streift. Denn warum machen wir das Fern-Sehen, Wein-Trinken, Arbeiten (arbeiten Sie auch in Ihrem Wohnzimmer? Oder anders rum gesagt: Wohnen Sie auch in Ihrem Arbeitszimmer, so wie ich?) so viel realitäts-näher als die tiefen Wälder unserer unbemannten Seelenweiten? Nein, ich will nicht in die langweilige Diskussion, ob das Leben nur ein selbsterzeugter Traum ist. Langweilig, weil so schwer beantwortbar, denn wir sind nun mal nicht außerhalb von uns selbst, um dies jemals mit absoluter Bestimmtheit sagen zu können. Wo ich hinwill, da wildert das Unbekannte wüstest vor sich und in uns hin…

Wenn Drachen Sachen machen

Also, mein Drache schlüpfte aus einem Überraschungsei. Und seither wohnt er im Gemäldewald von Gerhart dem Großen Maler, in dem auch ein Einhorn meiner einen Tochter und eine wanderfreudige Palme meiner anderen Tochter wohnen. Allesamt bevölkern sie gemeinsam meinen Couchtisch. Wald, Palme und Einhorn unter einer Glasplatte, Drache unter einer Glas-ja-was? Einem Glassturz eigentlich. Mein Drache ist der umgekehrte Elefant im Porzellanladen. Er wirkt erschüttern klar durch die zarte Glasdecke durch, als wäre sie eine Unterbewusstseins-Satelliten-Schüssel. Was bewirkt er denn, fragen Sie? Er stupst zart an, pupst vor sich hin und speit Feuer. Er rebelliert im Blätterwald. Er weiß genau, dass sein Glasdach ihn nicht gefangen hält, sondern ihn vergrößert wie ein Brennglas. Er brennt sich durch, hinein in die unbekannten Wunderwelten meiner Klienten, die an diesem Tisch regelmäßig in sich und konsequenterweise dann aus sich heraus gehen. Dort spendet er Kraft und rührt um, rütteln auf, lacht sich eins.

Drachen lachen anders

Wenn Drachen lachen, dann vibriert‘s tief drin im hintersten Winkel der verdrängten, vergessenen, lang schon überlebt gedachten Glaubenssätze, die es sich einstweilen längst schon auf der bedeutungsschwangeren aber wortkargen Intensivstation existenziellster Urerfahrungen gemütlich gemacht hatten. Sie wachen auf aus ihrem mitunter unruhigen Schlummer, rühren sich, strecken sich – was in der Folge das limbische System ordentlich durcheinander-kitzelt. Das Drachenlachen schwingt sich daraufhin auf den Hippocampus auf und saust in unendliche Weiten, in denen noch nie ein (bewusster) Mensch gewesen ist (Soundtrack: Star Track). Dieser wilde Ritt sorgt dafür, dass Gedächtnisinhalte irgendwie anders aufeinanderprallen als gewohntermaßen. Glaubensgefährdende Gedankenblitze durchzucken den drachengebeutelten Menschen, ohne dass er etwas über den Verursacher, den lachenden Drachenwachmacher wüsste. Ja, das kann er gut, der rote Drache.

Vom Morgen danach zum Ritt in den Sonnenuntergang

Und dann? Ist etwas anders. Etwas Grundlegendes. Die Grundfesten der bislang als nur-so-seiend angenommenen Wirklichkeit wackeln un-ordentlich. Wände haben sich auf einmal abgebaut, Fenster tun sich auf, malerische Wege werden sichtbar, der Sonnenaufgang küsst die neugeborene Lebenslandschaft. Wer bereit ist, schwingt sich auf, in den Sattel seines eigen-willigen Wesens und wagt den Ritt hinein ins Sein.

Epilog

Naja, vielleicht braucht es zu all dem auch einen Drachenflüsterer. Ich gestehe…

SUPER SIMPLE SOLUTION No 20 – Echte Magie

Magie – Die Kunst der Transformation

Heute geht es um die Gebrauchsanweisung zum Einsatz von Magie. Wobei Magie hier nicht als schillernde Zauberei, Trickkunst der Sinne oder als Mentalmanipulation verstanden wird. „Echte“ Magie besteht in der Fähigkeit zur Verwandlung seiner selbst und seiner Umgebung. Ohne Tricks und doppelten Boden. Die kürzeste Formel, um diese transformatorische Wirkkaft zu entfesseln, lautet:

 Magie = Möglichkeitsraum + Strahlkraft

Grundvoraussetzungen für das ungehinderte Ausleben der eigenen Größe und vollen Kraft sind:

  1. Selbsterkenntnis: sich selbst zu kennen, seine Stärken, Schwächen und Wirkungsfelder.
  2. Wissen um die Funktionsweisen der Welt
  3. Methoden, um sich selbst und die Funktionsweisen der Welt gezielt einzusetzen
  4. Einstellung, um das magische Feld zu aktivieren: eine nicht auf uns selbst gerichtete Motivation (warum wir magisch wirken wollen) und eine authentische Vision (wofür wir unsere Kräfte nutzen wollen)

Eine solchermaßen verstandene Magie unterscheidet sich zutiefst von anderen Herangehensweisen und Zielsetzungen herbeigeführter Veränderungsprozesse. In der Folge einige prominente Beispiele für die Magie der „anderen“ Art:

Der Stein der Weisen

So versuchte etwa die Alchemie v.a. durch chemische Prozesse materielle Umwandlungen hervorzurufen. Der berühmte Stein der Weisen kann natürlich auch anders, in einem übertragenen Sinne, verstanden werden: als Sammlung überlieferten Weisheitswissens, das die Erkenntnisse verschiedenster Disziplinen – von der Philosophie über die Mathematik und Geometrie bis hin zur Astronomie oder Musikwissenschaft – zu einem universalen Gesamtverständnis vereint. Wer die Mechanismen der systemischen Wechselwirkung versteht, ihre generellen Gemeinsamkeiten und ihr Ineinandergreifen wahrzunehmen vermag, der sieht, denkt und handelt in größeren Zusammenhängen und erlangt dadurch die Macht, den Lauf der Dinge und das gesellschaftliche Bewusstsein zu beeinflussen. Insofern sind wohl viele Universalkünstler wie beispielsweise Leonardo Da Vinci in gewisser Weise Magier ihrer Zeit. Wissenschaft und Kunst agieren im besten Fall an den Rändern des Gewohnten und verändern die Sicht auf unser Leben, Sein und Werden. Doch mit welchem Ziel transformieren diese Menschen ihre Welt? Steckt die reine Neu-Gierde, das Streben nach Unsterblichkeit oder die Lust auf die Intensität des Lebens dahinter? Der Schöpfungsakt alleine, der Sichtweisen und Umstände zu verändern vermag, macht noch keinen Magier aus.

Das Gold der Welt

Wozu überhaupt Stroh in Gold verwandeln? Wobei das „Gold“ vielfach zu verstehen ist: als Erkenntnisgewinn, als erweitertes Handlungsfeld, als Problemlöser, als Wertanlage. Gold bedeutet aber vor allem eines, nämlich Machtgewinn. Gold als Geld verstanden, also als Universaltauschmittel, ist Macht. Macht korrumpiert sagen manche. Macht kann aber zumindest Menschen manipulieren. Hier kommt die Motivation zur Manipulation von Materie ins Spiel. Letztendlich soll die ins Edle verwandelte Substanz ihrem Herrscher – sei es dem Verwandler, Besitzer oder Käufer – nur eines ermöglichen: sich selbst und andere Menschen nach dem eigenen Wunsch zu manipulieren. Manipulation bedeutet hier so viel wie Verhaltensweisen und Ansichten gezielt zum eigenen Nutzen zu verändern. Genuss, Konsum, Sicherheit, Entscheidungsbefugnis – allesamt käuflich. Gesundheit – käuflich. Frieden – käuflich. Bildung – käuflich. Echte Magie: nicht käuflich, nicht besitzbar, nicht manipulierbar. Die Wirkkraft von einer solchen Magie hängt nämlich direkt von der eigenen Motivation zur Transformation und der eigenen, tatsächlich gelebten Vision der erfolgten Wirkung ab.

Der Schein, der trügt

Wer Materie zu transformieren vermag, etwa Rohstoffe in Wertpapiere oder auch Selbst- und Weltbilder verändern kann, wie die Verwandlung von Menschen in Dienstleister, der hat unbestreitbar Macht. Wer Strukturen umbauen kann, wie Bildungsreformen oder Flüchtlingsrouten, hat ebenso unbestreitbar Einfluss auf den Lauf der Dinge. Wer die Bilder der Medien bestimmen kann oder die Meinung der Bevölkerung zu verkörpern versteht, der hält wesentliche Wirkungshebel zur Gestaltung unserer Welt in seiner Hand. Doch solche Macht alleine reicht nicht aus, um Magie zu wirken. Selbst das Mächtig-Sein fällt im Schein einer getrübten, selbstsüchtigen Motivation, in sich zusammen. Manipulation beginnt dort, wo durch das Verwandeln der Umstände, der Funktionsweisen, der Denk- und Verhaltensweisen von sich selbst und anderen nur die eigenen Ziele erreicht werden sollen. Welche Vision steckt hinter so einem Verhalten? Eine bessere Welt, vielleicht – aber vor allem für sich selbst.

Glitzernde Manipulationen als Magie-Ersatz für die Masse

Computeranimationen, Meinungsforschung, NLP und andere Kommunikationstechniken – sie alle können eine gewisse verändernde Wirkung erzielen, indem sie neue Räume erschließen oder uns in alten Räumen einschließen. Die virtuelle Welt ist mittlerweile mindestens so real wie die echte. Aber auch jedes Buch ist ein Eintritt in eine andere Welt, ebenso wie jeder Glaube, jede Hoffnung und jede Angst uns von der nackten Allverbundenheit abhält. Die meisten wollen interessanterweise abgelenkt werden, sie wollen unterhalten, entspannt, aufgeregt oder angeregt werden. Manche wollen gegen die Unterdrückung aufbegehren und andere wiederum die Unterdrückung ausüben. Erwartungen prallen auf Erlebnisse, werden bestätigt oder enttäuscht. Die Vorstellungen interagieren derartig effizient miteinander, schaffen gordische Verflechtungen, dass sie den Raum für die Klarsicht verstellen. Dieser Raum ist aber notwendig, um Magie zu wirken.

Warum echte Magie so selten ist

Die Tür zum Raum, in dem die Magie spielt, liegt in der Vorstellungsfreiheit, in der vollständigen Wahrnehmung seiner selbst – von den Gedanken über die Gefühle bis zu den Körperzuständen – im Nicht-Tun, in der Nicht-Identifikation mit Erwartungen, Hoffnungen und Ängsten. Wie oft stehen wir an dieser Türe? Und wer geht durch? Wer hindurchgeht muss loslassen. Zu glauben zu wissen, wer man ist. Jedes Wollen. Daher funktioniert echte Magie nicht aus selbstsüchtigen Motiven heraus. Diese führen nicht einmal ansatzweise zur richtigen Tür. Sie eröffnen einfach andere Wege.

Magie in der Praxis

Wer hingegen loslässt vom Alltag und hineinfällt in den grenzenlosen Augenblick, herausfällt aus den Engen der Welt, der schwebt auf einmal. Wer nun keine Vision hat, der kann sich hier ewig aufhalten, ohne wirksam zu werden. Der Möglichkeitsraum ist an sich wunder-voll. Hier geschehen dauernd wundersame Dinge. Dies alleine befähigt uns allerdings noch nicht dazu, Magie auszuüben. Es ist das zuständliche Formen unserer Welt, das uns im Möglichkeitsraum zugänglich wird. Für diese gestalterische Transformationsleistung gilt es, die eigene Strahlkraft auf allen Ebenen, also körperlich-geistig-emotional zu entwickeln, zu beherrschen, zu formen, in den verschiedensten Farben leuchten zu lassen. Beides zusammen, der Eintritt in den Möglichkeitsraum und das Meistern der Strahlkraft, verändert unsere Welt. Solche Menschen transformieren ihre Umwelt durch ihre reine Präsenz. Und sie nutzen diese Macht, die mit einer solchen Wirkung einhergeht, konsequent nicht für sich selbst, sondern für das Wohl und die Entwicklung aller. Was daran einfach sein soll? Alles. Jeder einzelne Schritt ist leicht und nicht schwer. Wir sind es nur nicht gewohnt, uns so zu erleben.

MASTER OF MAGIC MOMENTS

Secret Success Story No 26 – über die Magie im Miteinander

Kleine Werbeeinschaltung

Ich gestehe. Ich habe eben ein Buch geschrieben. Es kommt im März heraus. Im Braumüller-Verlag (toller Verlag, großartiger Verleger – bin leicht stolz und schwer dankbar). Unter dem Titel: Die Kunst der Begegnung. Vom Ich zum Wir. Und einen – Untertitel – hab ich noch: Der Weg zu einer erfüllenden Beziehung. Soso, werden Sie sagen. Jaja, antworte ich. Geht. Wer noch nicht hat (eine Beziehung mit hoher Begegnungsqualität, vielleicht sogar in Form tatsächlich und alltäglich stattfindender magischer Momente), der kann. Jetzt. Dieser Blogbeitrag frohlockt mit einem dezenten Vorgeschmack – aufs Buch und aufs Magische im Miteinander

Jetzt aber mal in echt

Wie oft hören wir einander nicht beim Leiden zu: „Warum gibt es da draußen niemand, der zu mir passt“, „Was soll ich noch alles tun, damit ER/SIE endlich…“. Und wie oft beweisen wir unseren derart lamentierenden Freunden nicht unsere tiefe Verbundenheit, indem wir ihrem profunden Selbstzweifel vehement entgegentreten, sie aufbauen und vom Gegenteil zu überzeugen suchen. Und wie genau wissen wir nicht zugleich, dass dies letztendlich nur die betreffende Person selbst kann. Freunde füllen Fässer ohne Boden mit Wertschätzung und Zuneigung. Und doch ist dies nicht der Weg hinaus aus deren Leid. Wir wirken in dem Fall eher wie ein Pflaster, indem wir helfen, die Zeit zu überbrücken, bis die Selbstheilung greift. Denn: Nur jeder selbst kann seinem Leid ein Ende setzen. Wohlgemerkt schon in diesem Leben. In echt.

Das Wunder der Eigenverantwortung

Wenn jeder einzelne die Verantwortung für seine Befindlichkeit übernehmen  würde – wie anders würde unser Miteinander aussehen

Doch im Allgemeinen sieht es so aus, dass wir schlicht gefühlte 1000x pro Tag vergessen, bei uns selbst zu bleiben. Wir machen andere und äußere Umstände für unsere Gefühle, für unser Leiden verantwortlich. Wir sind es schlichtweg nicht gewohnt, in den eigenen Zuständen zu leben und zu wirken. Warum ist das bloß so?

Macht der Gewohnheit

Brauchen wir wirklich Gründe fürs Schlechtdraufsein? Nein. Es gibt derer so viele wie Sterne am Himmel. Schauen wir in uns hinein, an unser herab, um uns herum: Gründe genug zur Unzufriedenheit, zum Leiden, zur Frustration, Wut, Trauer, Ohnmacht. Nein, dass wir uns manchmal suboptimal fühlen (sonnig ausgedrückt) braucht wirklich keinen Grund.

Umkehrschluss: Braucht es denn einen Grund, um sich strahlend, frisch, großartig und leicht zu fühlen? Die Natur, das Wetter, die Liebe, das Leben… Ja, das sie alle sind gute Gründe. Aber einen Grund braucht es dennoch wirklich nicht.

Es ist doch nur die Macht unserer Gewohnheiten, die unter ganz bestimmten Umständen ganz bestimmte Gedanken und Gefühle, bzw. Hormone und Verhaltensweisen produziert. Also liegt es ebenfalls in der Macht unserer Gewohnheiten, unter allen Umständen und für alle Umstände unsere eigenen – im Sinne von vergangenheits-unabhängigen – Gedanken, Gefühle und Handlungsweisen zu entwickeln.

Aber wie? Wenn das so einfach wäre, würde es ja jeder tun. Und wo kämen wir da hin? Eine Welt voller eigenverantwortlicher Glücklicher oder gar Zufriedener? Kann das sein? Darf es das geben? Klingt irgendwie nach Märchenwelt, nach Magic Wonderland – oder vielleicht nicht?

Macht der Magie

Was macht Magie? Magie macht alles anders, ohne dass man wüsste wie genau. Manchmal bemerkt man nicht einmal den Prozess. Sie wirkt bloß. Bloß so. Bloß die Leichtigkeit des „einfach so“ zu entwickeln, ist gar nicht mal ganz so einfach. Obwohl auch nicht schwer. Eher so wie ein Verschieben des Fokus, ein Scharfstellen auf Tiefe und Weite und Nähe und Höhe in einem Atemzug. Wie jetzt, fragen Sie? Sind Sie denn bereit?

Denn hier ist sie, die Zauberformel:

Präsenz + Intensität + Zeitlosigkeit + Authentizität + Wertfreiheit = Möglichkeitsraum + Du = Magic Moment

Zu kompliziert? Na versuchen wir‘s mal komprimiert: Hier + Jetzt = Wir

Das geht eigentlich ganz einfach. Voraussetzung ist, dass man sich selbst der Magie nicht in den Weg stellt, also der Verbindung zu sich und dem/der/den  anderen nicht im Weg steht.

Um das sich-selbst-in-den-eigenen-Weg-stellen zu  vermeiden, kann man z.B. die etwas komplexere Formel – s.o. – anwenden. Oder noch weiter oben erwähntes Buch konsultieren. Oder sich einfach das Ende der Gewohnheit, sich und andere zum Problem zu machen, zur schönen Aufgabe machen. Ohne dazu Drogen aller Art (dazu zähle ich auch zuviel Essen, Trinken, Fernsehen, Blöd reden etc.) missbrauchen zu müssen. Nein, der Zweck heiligt nicht die Mittel. Weniger aus moralischen Gründen als vielmehr aus funktionellen: Man braucht sich als Ganzes, nicht abgeschnitten von seinen vielleicht weniger liebsamen Anteilen und Empfindungen, sondern im Vollbesitz all seiner Möglichkeiten, um Magie sich entfalten zu lassen.

Hüstel. Verzeihung bitte! Äh…“, höre ich Sie rufen. „Ja macht denn so eine Art von Magie überhaupt Spaß? Klingt irgendwie so… nüchtern, nicht? Wohlüberlegt… Achtsam…“ Ich sehe Zweifel in Ihrem Gesichtsausdruck vor mir, die Mundwinkel zucken in Richtung Bäh, weil Gääääähhhhhhnnnn…?

Magie mag man eben

Au contraire! Das Abenteuer, nicht zu wissen, was in der Offenheit des Augenblicks alles möglich ist – also keinen Plan, keine Schlussfolgerung, keine Absicht zu haben, ist unübertroffen in seiner umfassenden Entertainment-Wirkung. Der wonnigliche Augenblick, in dem wir Eins werden ist tatsächlich wundersam, wirkt wundersam. Ein tiefer Blick ohne Worte, eine zarte Berührung ohne Absicht, ein mildes Lächeln ohne Grund. Sie alle sind Einladungen an den Möglichkeitsraum, seine Wurmlöcher zum Besuchen fremder Galaxien und zum Erkunden neuer Dimensionen zu öffnen. Wenig ist so spannend, wie die zwischenmenschliche Grenzenlosigkeit. Wenig ist so entspannend, wie die grenzenlose Zwischenmenschlichkeit. Beiden Erfahrungen geht das innere Entgrenzen voraus. Ein wahrlich magischer Schritt, den nur der tun kann, der sich in sich entspannen kann, der sich gesucht und herausgefunden hat, dass Alles und Nichts auf dem Spiel stehen. Und der sich trotzdem entspannen kann. Weil es de facto keinen anderen Weg gibt, der solchen Sinn macht oder auch nur annähernd so sinnlich wäre.

Master of Magic Moments

Die Meister der magischen Momente wissen, dass sie nichts wissen. Gerade dadurch gewinnen sie alle Möglichkeiten. Sie lassen sich von Moment zu Moment aufs Neue vom Leben überraschen. Sie gehen mit allen Optionen nach Herzenslust um. Sie müssen sich nicht ent-scheiden. Sie lachen ohne Grund. Und fühlen ohne Anlass. Sie teilten das Sein. Mit. Sich und anderen. Sie tut nicht mehr und nicht weniger.

Wir alle haben das Potenzial zum Künstler, wenn es um unser Vermögen geht, magische Momente zu kreieren.

Voraussetzung ist, zu wissen, wer wir sind. Nämlich Menschen. Damit wissen wir zugleich, wer wir sein können. Wir alle können alles sein: Selbst sein, eigen-artig und konform, angepasst. Großartig und kleinkariert. Wir können uns selbst erleben und uns selbst verlieren. Alleine, zu Zweit, in Gruppen – und im All-Eins. Wir haben die Wahl.

Wir können uns steuern und kontrollieren oder loslassen und uns hingeben – bis hinein in den ewigen Augenblick.

Als Magier des Momentes können wir uns auf uns verlassen. Wir können uns auch verlassen und uns auf andere einlassen. Und uns selbst zugleich zutiefst verbunden bleiben. Wir können mit voller Absicht oder auch ganz versehentlich verloren gehen. Neues erkunden. Dahin gehen, wo noch niemand zuvor war. Wir können alles. Sogar glücklich sein. Allein und Miteinander.

Als  Magier des Momentes können wir das Hier und Jetzt mit der Bedeutung der Unendlichkeit versehen. Wir können uns und unserem Gegenüber die Wichtigkeit der Ewigkeit und der großen Gefühle verleihen: Wir können uns vertrauen. Zuversicht. Liebe. Loyalität. Solidarität. Mitgefühl. Erleben und geben.

Wir können uns Mit-Teilen. Uns selbst stabilisieren, wenn es nötig ist, und einander Halt geben. Wir können uns fallen lassen. In die Offenheit hinein. Ein-Sicht gewinnen. Und in die Viel-Schicht tauchen. Das So-Sein So-Sein-Lassen. Einfach Nur Da Sein. Spüren Sie das milde Lächeln?

It’s magic, isn’t it?

 

Gibt es wirklich noch etwas hinzuzufügen? Vielleicht nur noch einen letzten Weg-Weiser. Last but not least, in der 27. der 27 Secret Success Stories mit dem Titel „BeMeUp – The SelfCenter“ geht es nicht um selbst-zentrierte Egoisten, sondern um in ihrem Selbst zentrierte Individuen. Sie strahlen uneingeschränkt in ihrer Größe , sind des Miteinanders mächtig und gestalten machtvoll wie magisch ihre Gegenwart, sodass die Zukunft unser ist… Success Story No 27: BeMeUp – The SelfCenter. Samstag, 12.12.2015