Seven Strange Synchronicities: 3

Suchen, finden, überwinden. Ich versuche meinen ersten Roman zu schreiben. 100 Seiten sind schon da. Doch ich stecke. Ich suche nach dem perfekten, den idealen Zustand, um in Freude, Frieden und Freiheit weiterzuschreiben. Stattdessen ernte ich Hoffnung, Angst, Erwartungen aller Art – und Warten. Ich sehe mir beim Warten zu. Ich warte auf den Moment, an dem mir die Inspiration einen festen Tritt in den Allerwertesten schenkt. Nicht, dass mir die Ideen fehlten, nein, das Skript mit den Ideen ist voll. Es geht ums Einbauen in den bestehenden Text, diesen zu erweitert, zu vervollkommnen, zu ergänzen und abzurunden. Jedenfalls, die Wahrheit ist: ich warte. Auf den richtigen Moment.

Der Moment, ich kenne ihn gut, ist da, wenn mich das Bedürfnis überkommt wie eine Welle. Als würde mein Wesen die Worte und Bilder unwillkürlich, ungebremst durch mich – jetzt fällt mir kein besseres Wort ein – auskotzen. Aber angenehm, oder zumindest befriedigend. Es schreibt sich dann durch mich. Was auch immer da raus will. Ich warte also darauf, dass es wieder soweit ist. Jeglicher Zeitplan ist dadurch bei Teufel. Oder wo dasjenige halt zu Hause ist, das mich dann überkommt, wenn‘s kommt.

Beim Warten habe ich verschiedene Rituale und Gewohnheiten entwickelt, die das Plötzliche, das Magische anlocken sollen. Indem ich mich soweit ablenke, entspanne, anderweitig beschäftige, dass ich die Muse – oder wer eben immer es ist, der sich da durch mein Wesen manifestiert – nicht durch einen „Erledigungsmodus“ verschrecke. Denn ich weiss: Offenheit muss sein. Wenn ich arbeite, dann verkriecht sich die Muse, zieht sich zurück wie eine Mimose. Was tue ich also, um offen zu sein und mich dennoch beim Warten von der Erwartung des Ankommens des Musen-Tritts abzulenken? Ich putze, koche, wasche, räume herum. Meine Wohnung profitiert eindeutig. Auch die Menschen rundherum, bilde ich mir ein. Ich gehe einkaufen, sehe den Schneeflocken beim Tanzen zu, den Wellen beim Springen. Ich höre Musik. Ich träume und sinniere, ohne irgendwo haften zu bleiben. Ich übergebe mich dem Fluss der Dinge. Und küsst mich die Muse deswegen? Mitnichten. Die Muse lacht mich aus. Oder ignoriert mich. Oder tut, was Musen halt so tun, wenn sie nicht am Küssen sind.

Seit gestern versuche ich daher mir ein Ritual zusammenzubasteln, damit ich nicht immer meine Wohnung malträtieren muss. Ein Ritual der Offenheit, des reinen Möglichkeitsraumes, des Vernichtens von Hoffnungen und Erwartungen. Eines, das ich durchführe, bevor ich mein Manuskript öffne. Ich denke da an etwas Stretchen, Atmen und meine Steeldrum spielen. Vielleicht eine Kerze dazu? Anyway. Es soll ein wirksames Experiment werden, mich vor dem Schreiben zu konzentrieren, frei zu werden. Und was passiert?

Ich öffne vor 10 Minuten mein aktuelles Morgen-Buch, ein Buch, aus dem ich in der Früh immer wieder mal eine Stelle lese, um mich aufs Sein einzustimmen. Und was steht da? Die Antwort auf meine Frage nach dem richtigen Zustand (ohne, dass ich zuvor überhaupt vermocht hatte, die Frage richtig zu formulieren): „Spontaneity is unattainable through techniques or forced concentration. Goal-orientation is superfluous, ambition and apprehension dispensable. Spontaneity is pure being, here and now”. Na super, kann ich mir meine Rituale an den Hut stecken. Nichts zu suchen, nichts zu finden, nichts festzuhalten, nichts abzuweisen, nichts. Und das Alles ist da. Ganz spontan. Wie es immer schon war.

Die Insel der Seligen, die Quelle des Schaffens, das Ankommen im Formen – sie alle „verstecken“ sich wohl stets in all ihrer Pracht direkt vor aller Augen. Weit näher als vermutet, unmittelbar da, wo man gerade ist, wenn man nichts tut oder will. Weder Greifen noch Begreifen nötig. Ein Mysterium, das sich der Kontrolle entzieht. Ein Zustand, der sich dem Erkennen verweigert, während er sich durch einen (her)aus-drückt. Ob das alles helfen wird, mein Buch fertigzustellen? Weiß ich nicht. Aber mir selbst, dem Sein und dem Werden nicht durch irgendeine Art von Ver-Suchen im Weg zu stehen, könnte ein würdiger Wegweiser sein…

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Seven Strange Synchronicities: 1

Wie es der Zufall so will, klopfte heute das Schicksal an meine Tür – gleichzeitig flutschte das Glück, Hand in Hand mit dem Pech, zur Hintertür hinaus und hinterließ mich nackt in meinem Sein, also in jenem Zustand, den ich zuvor gesucht hatte. Das nenne ich mal Synchronizität. Ein äußerst wundersames Zusammenfallen innerer Zustände und äußerer Umstände. Ja, das Ganze geht auch einfacher erklärt: Sie fahren im Auto, hören nette Musik, haben grad nicht viel im Kopf, da ploppt von innen eine Frage auf. Etwas, das Sie schon lange beschäftigt hat, ohne dass Sie bisher recht Zeit dafür gefunden hatten. Etwas fundamental Wichtiges. Vielleicht, warum Sie immer noch nicht Ihre Lebensaufgabe leben. Und Sie denken nicht groß drüber nach, nein, Sie lassen sich nur in die Stimmung kippen, in die Sie diese Frage taucht. Ein kleines Fragezeichen runzelt dabei vielleicht unbemerkt Ihre Stirn, die große Sehnsucht macht sich wehmütig in der Brust breit, leichte Frustration rumort im Bauch, während Ihre Beine minimalistisch zum Beat zucken. Just jetzt fällt Ihr nichtsahnender Blick auf ein Plakat. Und siehe da: Hier steht sie, Ihre Antwort! Sie müssen lachen, über den Zufall, über das Schicksal. Aber vor allem über diese Synchronizität. Über das gleichzeitige Auftauchen von Frage und Antwort, das Zusammenfinden von innen und außen. Darüber, dass der banale Alltag der Werbung auf das Wunder des Lebens trifft. Darüber, dass das Leben sich über sich selbst amüsiert – und Sie Zeuge sind.

Ein anderer Begriff für Synchronizität wäre vielleicht Stimmigkeit. Damit ist beleibe nicht einfach nur Harmonie gemeint, nein, eher schon das Auftauchen von plötzlich Stimmigem im prinzipiell Unstimmigen. Ein kleines Wunder eben. Mit solchen Wundern beschäftigt sich dieser Blog 2021. Denn das Leben ist zu kurz und viel zu seltsam, um sich nicht dem Wundersamen zu widmen. Wir müssen nicht an Wunder glauben, um Wunder zu wirken. Die Macht kann mit uns sein, ohne über uns zu kommen. Alleine schon, dass manchmal das unsinnigste Ereignis auf einmal unfassbar viel Sinn macht, sofern man die Perspektive wechselt, ist schon ein kleines Wunder. Und solcherart Wunder lassen sich in aller Absichtslosigkeit tatsächlich selbst dem Alltäglichsten entlocken und aus dem unscheinbarsten Augenblick hervorkitzeln.

Es wird Zeit, dass wir uns mehr wundern, finde ich. 2021 braucht uns, braucht unsere Kraft: Nicht nur die Kraft, trotz Pandemie durchzuhalten oder gegen schwierige Entwicklungen anzukämpfen. Nein. Vor allem die Kraft, das Leben an sich zu bewundern. Das Beste in jedem Moment nicht vorweg zu wünschen oder im Nachhinein hinein zu interpretieren. Erst im leeren Raum des Hier und Jetzt zeigt sich das Wunder. Seien wir live dabei und lassen uns von Moment zu Moment aufs Neue vom Leben überraschen!

PS: „Masters of Magic Moments“ hieß mein erstes Buch im Original. In Kürze erscheint es neuerlich als Hörbuch. Es handelt von der Kunst wunder-voller Begegnungen mit sich selbst, mit anderen und dem großen Ganzen. Synchronizitäten sind Zeichen. Nämlich für die eigene Offenheit den Wundern des Lebens gegenüber. Bestimmte Geisteshaltungen, Grundeinstellungen und Verhaltensweisen machen das Wundersame in unserem Leben erst sichtbar. Frei nach dem Motto: Verzaubern wir uns selbst, so wird die Welt magisch…

Significant Soul Sample No 5: Tearing the Fearing

How to trust

in a world

that is screaming

and beaming with meaning


How to find peace

in a world

that is steaming

and exploding by eroding


How to love

in a world

that is dying

by lying and prying


How to see

in a world

that is strangely

rearranging

the truth and facts

to the needs of feeds


How to believe

in a future

when a culture

of unease

makes one freeze


No answers

around

but within


Keep your head clean.

Keep your heart keen.

Keep your eyes seen.


Keep yourself being

the door and the frame

a wall against shame

a roof for protecting

those who are dreaming

of beaming with meaning


Be a silent island:

Truthful and trusting

easy to live in

with an attitude

not rude nor crude, 

not brute or cute

but loving and laughing 

no matter what


Stay as a fact.

Rewriting the fury

into your story

Significant Soul Sample No 2: Das All(es) knistert

Manchmal ist alles eins

Miteinander verbunden

Du weißt wer anruft

Antworten auf Fragen

Ergeben sich von selbst

Du fährst auf der Straße

Ein Plakat spricht mit Dir

Du lachst über den Sinn

Der sich von allein ergibt

Wenn das Universum knistert

Ist alles gut, schön, frei

Frisch und fröhlich

Nicht weil es easy wäre

Leichtigkeit ist Nebenerscheinung

Wenn alles so sein darf wie es ist

Freude ist Grundzustand

Wenn alles unberührt bleibt

Die Natur der Dinge

Offenbart sich von allein

Ohne Zutun und Wegnehmen

Was ist, das ist

Nicht so wie Du denkst

Nicht so wie Du fühlst

Nur so wie es ist

Grundlos, grenzenlos

Knistert es, Dein Universum

SPECIAL SCREEN SCRIPT 20: WIR SIND EUROPA(STAATSPREIS)!

Danke

Einen Preis verliehen zu bekommen ist definitiv etwas Besonderes. Ihn für eine Truppe engagierter Menschen für einen gute Zweck übernehmen zu dürfen, sogar tatsächlich eine große Ehre. Stolz erfüllt mich, nicht weil ich den in der Tat physisch durchaus mächtigen Preis (er)halten darf, sondern vielmehr, weil sich für europa.cafe so viele Freiwillige zusammengefunden haben, um in der Welt da draußen einen Unterschied zu machen.

Für alle, die nicht wissen warum und wozu es für uns einen Preis gab: Das europa.cafe ist eine Initiative von und für BürgerInnen, die strikt non-profit orientiert ist und von ehrenamtlichem Engagement lebt. Ein eigens zu einem mobilen europa.cafe umgebautes Kleinfahrzeug ermöglicht einen österreichweiten BürgerInnen-Dialog zu Europa. So können Gesprächssituationen über Europa dort stattfinden, wo die Menschen tatsächlich sind. Sie müssen nicht extra zu einer Diskussionsveranstaltung gehen – zu der sie vielleicht nie gegangen wären – und sie bekommen einen persönlichen guten Eindruck von Menschen, die sich pro-europäisch einsetzen. Bei einer guten Tasse Kaffee lässt es sich zudem ohne moralischem Zeigefinger ganz entspannt diskutieren. Freiwillige laden PassantInnen zu einem Gespräch über Europa ein, hören zu, nehmen Hoffnungen und Bedenken ernst und reden darüber, was Europa für sie ausmacht. Auch geben sie Auskunft darüber, wie Europa eigentlich funktioniert – wenn das gewünscht wird.

Das Konzept hinter dem Projekt lautet „Europa ist auch Dein Kaffee!“. Meiner Meinung nach gibt es kein Europa ohne Europäische BürgerInnen. Dazu ist wichtig, dass wir alle uns als solche verstehen (lernen) und die gemeinsame Verantwortung für eine gelingende Zukunft übernehmen (lernen). Das gesamte Projekt wurde von Daniel Gerer, Leiter von Europe Direct Wien, und mir entwickelt. Es ist der Zusammenarbeit von Europe Direct Wien, dem Europe Direct Netzwerk Österreich und vielen pro-europäischen NGOs zu verdanken, dass europa.cafe den Europa-Staatspreis 2018 erhalten hat. Einen der wichtigsten Beiträge, nämlich das Stellen von Freiwilligen für die Diskussionen auf der Strasse, haben die Jungen Europäischen Förderalisten und ihre Mitgliedsorganisationen AIESEC, Europäisches Jugendparlament und DebattierKlub geleistet.

Bitte

Es ist schlichtweg fatal, wenn sich die europäische Bevölkerung als Opfer und als durch „die EU“ fremdbestimmt empfindet,

  • ohne zu verstehen, wie das gemeinsame Europa eigentlich genau funktioniert
  • ohne anzuerkennen, dass alle Staaten zusammen „die EU“ ausmachen, und
  • ohne etwas dazu beizutragen, Europa aktiv nach ihrem Wunsch zu gestalten.

Unsere Ziele liegen daher im Fördern von Verständnis und Identifikation für und mit Europa. Wir bieten bei einem Becher Kaffee unaufdringlich Hilfestellung zur Entwicklung eines Europäischen Selbstverständnisses und unterstützen die Selbst- und Mitverantwortung für unser Europa durch seine/ihre BürgerInnen. Wobei es nicht darum gehen kann, „die EU“ zu bewerben oder zu verteidigen. Jedes große Projekt ist in einem ständigen Prozess der Weiterentwicklung zu verstehen. Und wir können dabei helfen, etwas Gutes daraus zu machen oder das im Werden Begriffene für egozentrische Zwecke missbrauchen, konstruktive Schritte blockieren und bisher Erlangtes zerstören. Wir BürgerInnen bestimmen massiv mit, welcher Weg beschritten wird. Wir treffen sprichwörtlich die Wahl.

Es sind auch die einfach hingenommene Selbstverständlichkeit eines funktionierenden gemeinsamen Europas oder die unreflektierte Ignoranz der gemeinsamen Herausforderungen, ein vielfach  gewohnheitsmäßig aus dem Umfeld übernommenes Gefühl der Abwehr oder das Misstrauen gegen ein „neues“ größeres Ganzes sowie die Einfachheit des „Feindbildes EU“, dem man alle unangenehmen Entwicklungen in die Schuhe schieben kann, denen mit fundierter Information und positiver Emotion entgegenzutreten sind. Es geht um unsere Welt, unser Europa, unseren Lebensraum, unser gutes Miteinander, unsere gemeinsame Zukunft! Europa braucht uns Europäische BürgerInnen.

Für unser gemeinsames Europa einzutreten ist nicht nur der Drive für dieses Projekt, sondern auch noch für viele weitere, etwa im Rahmen einer neuen Initiative namens Europe United, der ich vorstehen darf (check it out: www.europeunited.eu)….

Und überhaupt…

Meine Motivation in der Europafrage aktiv zu werden, resultiert aus der Beobachtung der gesellschaftlichen Entwicklung der letzten Jahre. Wir alle, jeder einzelne von uns, scheinen schon seit einigen Jahre zunehmend an einem Scheideweg zu stehen – die gesellschaftliche Spaltung zeugt eindrucksvoll bei jeder Wahl von dieser Entwicklung:

Entweder wir sind für einen Regress, etwa den Rückschritt zur Nation, für die Abschottung von der Welt, für die Ignoranz von Leid oder gar für Gewaltanwendung zur Abwehr von Neuem und (menschlich) Notwendigem. So landen wir auf Dauer (wieder) in einer Welt, die nach dem Motto „jeder gegen jeden“ funktioniert.

ODER wir sind für Progress, für Weiter-Entwicklung, in Offenheit, mit einer Haltung der Konstruktivität und Lösungsorientierung – und treten so für ein Miteinander und eine gemeinsame Zukunft ein.

Das scheint heute die fundamentale Grundsatzentscheidung zu sein, die die Geister scheidet. Regress oder Progress. Wir haben die Wahl. Und genau diese Wahl bewusst zu treffen, Menschen zur aktiven Auseinandersetzung anzuregen, damit sie verstehen, dass sie

  1. eine Wahl haben und
  2. was diese Wahl für die Gegenwart und die Zukunft bedeutet – für die Rahmenbedingungen, in denen wir alle leben, für unsere tägliche Lebenswelt –

treibt meinen freiwilligen Einsatz für Europa an.

…jetzt aber!

Wir alle sind Europa, das muss uns bewusst sein.

Wir bestimmen, in welcher Welt wir leben wollen, welche Rahmenbedingungen wir zulassen, und diese Verantwortung sollten wir, die Europäischen BürgerInnen, offenen Auges annehmen.

Handeln wir danach.

 

Inhalte aus Interviews im Zuge der Preisverleihung zum Europa-Staatspreis 2018, am 16.10.2018 im Österreichischen Außenministerium

MASTER OF MAGIC MOMENTS

Secret Success Story No 26 – über die Magie im Miteinander

Kleine Werbeeinschaltung

Ich gestehe. Ich habe eben ein Buch geschrieben. Es kommt im März heraus. Im Braumüller-Verlag (toller Verlag, großartiger Verleger – bin leicht stolz und schwer dankbar). Unter dem Titel: Die Kunst der Begegnung. Vom Ich zum Wir. Und einen – Untertitel – hab ich noch: Der Weg zu einer erfüllenden Beziehung. Soso, werden Sie sagen. Jaja, antworte ich. Geht. Wer noch nicht hat (eine Beziehung mit hoher Begegnungsqualität, vielleicht sogar in Form tatsächlich und alltäglich stattfindender magischer Momente), der kann. Jetzt. Dieser Blogbeitrag frohlockt mit einem dezenten Vorgeschmack – aufs Buch und aufs Magische im Miteinander

Jetzt aber mal in echt

Wie oft hören wir einander nicht beim Leiden zu: „Warum gibt es da draußen niemand, der zu mir passt“, „Was soll ich noch alles tun, damit ER/SIE endlich…“. Und wie oft beweisen wir unseren derart lamentierenden Freunden nicht unsere tiefe Verbundenheit, indem wir ihrem profunden Selbstzweifel vehement entgegentreten, sie aufbauen und vom Gegenteil zu überzeugen suchen. Und wie genau wissen wir nicht zugleich, dass dies letztendlich nur die betreffende Person selbst kann. Freunde füllen Fässer ohne Boden mit Wertschätzung und Zuneigung. Und doch ist dies nicht der Weg hinaus aus deren Leid. Wir wirken in dem Fall eher wie ein Pflaster, indem wir helfen, die Zeit zu überbrücken, bis die Selbstheilung greift. Denn: Nur jeder selbst kann seinem Leid ein Ende setzen. Wohlgemerkt schon in diesem Leben. In echt.

Das Wunder der Eigenverantwortung

Wenn jeder einzelne die Verantwortung für seine Befindlichkeit übernehmen  würde – wie anders würde unser Miteinander aussehen

Doch im Allgemeinen sieht es so aus, dass wir schlicht gefühlte 1000x pro Tag vergessen, bei uns selbst zu bleiben. Wir machen andere und äußere Umstände für unsere Gefühle, für unser Leiden verantwortlich. Wir sind es schlichtweg nicht gewohnt, in den eigenen Zuständen zu leben und zu wirken. Warum ist das bloß so?

Macht der Gewohnheit

Brauchen wir wirklich Gründe fürs Schlechtdraufsein? Nein. Es gibt derer so viele wie Sterne am Himmel. Schauen wir in uns hinein, an unser herab, um uns herum: Gründe genug zur Unzufriedenheit, zum Leiden, zur Frustration, Wut, Trauer, Ohnmacht. Nein, dass wir uns manchmal suboptimal fühlen (sonnig ausgedrückt) braucht wirklich keinen Grund.

Umkehrschluss: Braucht es denn einen Grund, um sich strahlend, frisch, großartig und leicht zu fühlen? Die Natur, das Wetter, die Liebe, das Leben… Ja, das sie alle sind gute Gründe. Aber einen Grund braucht es dennoch wirklich nicht.

Es ist doch nur die Macht unserer Gewohnheiten, die unter ganz bestimmten Umständen ganz bestimmte Gedanken und Gefühle, bzw. Hormone und Verhaltensweisen produziert. Also liegt es ebenfalls in der Macht unserer Gewohnheiten, unter allen Umständen und für alle Umstände unsere eigenen – im Sinne von vergangenheits-unabhängigen – Gedanken, Gefühle und Handlungsweisen zu entwickeln.

Aber wie? Wenn das so einfach wäre, würde es ja jeder tun. Und wo kämen wir da hin? Eine Welt voller eigenverantwortlicher Glücklicher oder gar Zufriedener? Kann das sein? Darf es das geben? Klingt irgendwie nach Märchenwelt, nach Magic Wonderland – oder vielleicht nicht?

Macht der Magie

Was macht Magie? Magie macht alles anders, ohne dass man wüsste wie genau. Manchmal bemerkt man nicht einmal den Prozess. Sie wirkt bloß. Bloß so. Bloß die Leichtigkeit des „einfach so“ zu entwickeln, ist gar nicht mal ganz so einfach. Obwohl auch nicht schwer. Eher so wie ein Verschieben des Fokus, ein Scharfstellen auf Tiefe und Weite und Nähe und Höhe in einem Atemzug. Wie jetzt, fragen Sie? Sind Sie denn bereit?

Denn hier ist sie, die Zauberformel:

Präsenz + Intensität + Zeitlosigkeit + Authentizität + Wertfreiheit = Möglichkeitsraum + Du = Magic Moment

Zu kompliziert? Na versuchen wir‘s mal komprimiert: Hier + Jetzt = Wir

Das geht eigentlich ganz einfach. Voraussetzung ist, dass man sich selbst der Magie nicht in den Weg stellt, also der Verbindung zu sich und dem/der/den  anderen nicht im Weg steht.

Um das sich-selbst-in-den-eigenen-Weg-stellen zu  vermeiden, kann man z.B. die etwas komplexere Formel – s.o. – anwenden. Oder noch weiter oben erwähntes Buch konsultieren. Oder sich einfach das Ende der Gewohnheit, sich und andere zum Problem zu machen, zur schönen Aufgabe machen. Ohne dazu Drogen aller Art (dazu zähle ich auch zuviel Essen, Trinken, Fernsehen, Blöd reden etc.) missbrauchen zu müssen. Nein, der Zweck heiligt nicht die Mittel. Weniger aus moralischen Gründen als vielmehr aus funktionellen: Man braucht sich als Ganzes, nicht abgeschnitten von seinen vielleicht weniger liebsamen Anteilen und Empfindungen, sondern im Vollbesitz all seiner Möglichkeiten, um Magie sich entfalten zu lassen.

Hüstel. Verzeihung bitte! Äh…“, höre ich Sie rufen. „Ja macht denn so eine Art von Magie überhaupt Spaß? Klingt irgendwie so… nüchtern, nicht? Wohlüberlegt… Achtsam…“ Ich sehe Zweifel in Ihrem Gesichtsausdruck vor mir, die Mundwinkel zucken in Richtung Bäh, weil Gääääähhhhhhnnnn…?

Magie mag man eben

Au contraire! Das Abenteuer, nicht zu wissen, was in der Offenheit des Augenblicks alles möglich ist – also keinen Plan, keine Schlussfolgerung, keine Absicht zu haben, ist unübertroffen in seiner umfassenden Entertainment-Wirkung. Der wonnigliche Augenblick, in dem wir Eins werden ist tatsächlich wundersam, wirkt wundersam. Ein tiefer Blick ohne Worte, eine zarte Berührung ohne Absicht, ein mildes Lächeln ohne Grund. Sie alle sind Einladungen an den Möglichkeitsraum, seine Wurmlöcher zum Besuchen fremder Galaxien und zum Erkunden neuer Dimensionen zu öffnen. Wenig ist so spannend, wie die zwischenmenschliche Grenzenlosigkeit. Wenig ist so entspannend, wie die grenzenlose Zwischenmenschlichkeit. Beiden Erfahrungen geht das innere Entgrenzen voraus. Ein wahrlich magischer Schritt, den nur der tun kann, der sich in sich entspannen kann, der sich gesucht und herausgefunden hat, dass Alles und Nichts auf dem Spiel stehen. Und der sich trotzdem entspannen kann. Weil es de facto keinen anderen Weg gibt, der solchen Sinn macht oder auch nur annähernd so sinnlich wäre.

Master of Magic Moments

Die Meister der magischen Momente wissen, dass sie nichts wissen. Gerade dadurch gewinnen sie alle Möglichkeiten. Sie lassen sich von Moment zu Moment aufs Neue vom Leben überraschen. Sie gehen mit allen Optionen nach Herzenslust um. Sie müssen sich nicht ent-scheiden. Sie lachen ohne Grund. Und fühlen ohne Anlass. Sie teilten das Sein. Mit. Sich und anderen. Sie tut nicht mehr und nicht weniger.

Wir alle haben das Potenzial zum Künstler, wenn es um unser Vermögen geht, magische Momente zu kreieren.

Voraussetzung ist, zu wissen, wer wir sind. Nämlich Menschen. Damit wissen wir zugleich, wer wir sein können. Wir alle können alles sein: Selbst sein, eigen-artig und konform, angepasst. Großartig und kleinkariert. Wir können uns selbst erleben und uns selbst verlieren. Alleine, zu Zweit, in Gruppen – und im All-Eins. Wir haben die Wahl.

Wir können uns steuern und kontrollieren oder loslassen und uns hingeben – bis hinein in den ewigen Augenblick.

Als Magier des Momentes können wir uns auf uns verlassen. Wir können uns auch verlassen und uns auf andere einlassen. Und uns selbst zugleich zutiefst verbunden bleiben. Wir können mit voller Absicht oder auch ganz versehentlich verloren gehen. Neues erkunden. Dahin gehen, wo noch niemand zuvor war. Wir können alles. Sogar glücklich sein. Allein und Miteinander.

Als  Magier des Momentes können wir das Hier und Jetzt mit der Bedeutung der Unendlichkeit versehen. Wir können uns und unserem Gegenüber die Wichtigkeit der Ewigkeit und der großen Gefühle verleihen: Wir können uns vertrauen. Zuversicht. Liebe. Loyalität. Solidarität. Mitgefühl. Erleben und geben.

Wir können uns Mit-Teilen. Uns selbst stabilisieren, wenn es nötig ist, und einander Halt geben. Wir können uns fallen lassen. In die Offenheit hinein. Ein-Sicht gewinnen. Und in die Viel-Schicht tauchen. Das So-Sein So-Sein-Lassen. Einfach Nur Da Sein. Spüren Sie das milde Lächeln?

It’s magic, isn’t it?

 

Gibt es wirklich noch etwas hinzuzufügen? Vielleicht nur noch einen letzten Weg-Weiser. Last but not least, in der 27. der 27 Secret Success Stories mit dem Titel „BeMeUp – The SelfCenter“ geht es nicht um selbst-zentrierte Egoisten, sondern um in ihrem Selbst zentrierte Individuen. Sie strahlen uneingeschränkt in ihrer Größe , sind des Miteinanders mächtig und gestalten machtvoll wie magisch ihre Gegenwart, sodass die Zukunft unser ist… Success Story No 27: BeMeUp – The SelfCenter. Samstag, 12.12.2015