Seven Strange Synchronicities: 7

Eine Frage der Liebe

Ich schreibe sonst nie über die Liebe. Heute ist eine absolute Ausnahme. Das Thema ist mir zu unkonkret, zu ungreifbar. Damit kann ein tief empfundenes Gefühl, eine bezaubernde Hormonmischung, eine unerfüllbare Sehnsucht, reine Projektion auf Unerreichbares, eine reale Tatsache, die alles umfasst, gemeint sein. „Liebe” wirft unendlich viele Fragen auf, die unwahrscheinlich viele Antworten mit sich bringen. Ähnlich wie das Thema „Freiheit“. Heute will ich es dennoch wagen, etwas über die Liebe zu sagen. Warum?

Im Auftrag der Liebe

Weil ich vor wenigen Minuten doch glatt ein wunderschönes, ebenmäßiges, nicht zu übersehendes, echt großes Herz in meiner Kaffeeschale entdeckt habe. Und das offenbarte sich genau, als ich über die Liebe nachgegrübelt hatte. Ich trank gerade den allerletzten Schluck, heute ausnahmsweise mal mit Kokosblütenzucker drin, welcher sich zähflüssig zu zwei wunderschön symmetrischen, miteinander verbundenen Bogen in der Mitte der Schale formte, gerade als ich den Kopf zurücklegte und die süße Freude bis zum letzten Milliliter auskosten wollte. Von den beiden perfekten runden Ohren des Herzens zog sich der Herzkörper immer spitzer zusammenlaufend genau in meinen Mund hinein. Ich traute meinen Augen nicht. Oder eben doch – und das brachte mich zum Lachen… Ein Zeichen (um mit Brian zu sprechen)!

Dies ist der letzte Blog für heuer, der sich 2021 ja den zufällig auftretenden Gleichzeitigkeiten widmet, denen wir nur allzu gern Bedeutung verleihen. Das unübersehbare Zuckerherz weist mich also an, über jene Gedanken zu schreiben, die mich im Augenblick seines Erscheinens beschäftigten. So lautet zumindest meine Interpretation des augenfälligen Zusammenfallens von Gedanken und Ereignis. Es blieb übrigens nicht das einzige Zeichen. Als ich gerade unbekümmert über die wundersame Mischung jener kostbaren Ingredienzien, die „wahre Liebe“ ausmachen nachsann, geschah doch glatt noch etwas Wunder-volles. Doch first things first

Die Grenzen der Liebe

So, jetzt braucht es zunächst mal scharfe Abgrenzung. Ich meine in der Folge mit „Liebe“ nicht die Eine Große, nämlich die zum Leben an sich oder zu den Menschen, zur Natur oder zum Wunder des Seins. Nicht jene stille zu sich selbst, die nicht das Ego nährt, sondern das Herz erwärmt, wenn man gerade gut bei und mit sich und für sich da ist. Nicht die bedingungslose Liebe zu den eigenen Kindern, zu anderen Familienmitgliedern, zu jenen, die man liebevoll begleitet, oder vielleicht auch zu (Haus)Tieren. Nicht die hormonell bedingte Gefühlsmischung mit dem falsch aufgeklebten Etikett „Liebe“ drauf: die in einer aufregenden Bekanntschaft, die das Kopfkino und die Körpersäfte anregt, auftaucht, oder die schlicht durch guten Sex ausgelöst wird. Oder die ein unerreichbares Gegenüber in einem hervorruft, mit dem man nur in seltenen kostbaren Momenten zusammenkommt, um dann in langen von Sehnsucht geplagten Absenzphasen von „der Liebe“ in einer irrealen Realität zu träumen.

Die Zeichen der Liebe

Nein, ich meine die Form von Liebe, die zeigt, dass ein/e PartnerIn tatsächlich zu einem selbst passt. Mit all seinen/ihren Eigenheiten, wirklich, weil alltagshaltbar kompatibel mit dem eigenen Selbstsein ist. In dem Sinne, dass in der Präsenz des Anderen das Wohlgefühl, miteinander zu sein, jedes Nerven prinzipiell, wenn schon nicht in jeder Situation, dominiert. Dass die grundlegende Wertschätzung jede Frustration, jedes Stirnrunzeln und Kopfschütteln ob der Eigenarten in Gefühlshaushalt, Denkweise und Verhaltensgewohnheiten des Gegenübers, aussticht. Dass die Attraktivität, die von sehenden Augen, von einem durch verschmitztes Lächeln den Seltsamkeiten des Lebens gegenüber gezeichneten Mund, und von einem Körper, auf den gut geachtet wird, ausgeht, all die unangenehmen und weniger anziehenden körperlichen Seiten überstimmen.

Und damit zur anderen Seite der Liebe: Nämlich, dass man im Licht der Augen des Anderen stets selbst so sein kann, wie man ist. So gesehen wird, wie man ist. So geschätzt wird, wie man ist. Dass das Gegenüber die Schwächen und Seltsamkeiten von uns nicht nur mühsam aushält, sondern als Teil unserer Persönlichkeit wahrnimmt. Natürlich gilt das in beide Richtungen. Beide akzeptieren einander, so wie sie sind – wobei nicht das Sich-in-das-Unvermeidliche-Schicken, sondern unterm Strich eben was Positives, Bereicherndes, Schönes übrigbleibt.

Und ganz grundlegend: Eine Liebe, die sich durch gegenseitige Inspiration und Bestärken, durch Zuhören und Aufmerksamkeit, durch Zärtlichkeit und Leidenschaft, durch eine in der Gegenwart des anderen erfahrende Steigerung von Sinn und Spaß entfaltet. Ok ich sehe es selbst, das alles zusammengenommen klingt irgendwie unwahrscheinlich, unerreichbar. Kann das alles denn überhaupt ein Mensch (geschweige denn zwei Menschen) verkörpern? Kann einer, können zwei, jemals projektionsfrei und selbstreflektiert die Verantwortung für das eigene Erleben, die eigenen Gefühle, die eigenen Lebensdramen übernehmend und den Mitmenschen in seinem Raum lassend, dabei nicht durch die eigenen Bedürfnisse die des anderen überlagern wollend, einfach „nur“ miteinander selbst sein?

Die Fähigkeit zur Liebe

Und genau an dieser Stelle meines Nachsinnens über die gelingende partnerschaftliche Liebe kam die zweite Synchronizität des heutigen Vormittags ins Spiel: Ich hörte nämlich Radio. Superfly, wer‘s wissen will. Und in dem Moment, in dem ich so über das Lieben und seine Ingredienzien brütete, drang Sade an mein Ohr: „It’s about trust“, singt sie überzeugt und überzeugend. Natürlich.

Erst Menschen, die sich selbst trauen, können sich einem anderen derart anvertrauen, dass eine Beziehung, in der nicht das in den meisten Beziehungen vorherrschende Ziehen im Mittelpunkt steht, entstehen kann. Dieses unangenehme und Beziehungen verleidende Ziehen zeigt sich, wenn der eine X und der andere Y will und dann darum gekämpft wird, wer Recht hat, wer Es bekommt, wer gewinnt, wer überlegen ist, wer mehr Raum und wer mehr Nähe bekommt etc.  

Die Welt der Liebenden

Wer sich selbst vertraut, kann andere in deren eigenem Licht sehen weil er/sie sich aus dem Gefängnis der eigenen Sicherheit einer selbstgezimmerten Selbst- und Weltsicht, die ungehindert von Bedürfnissen und schwierigen Erfahrungen bevölkert wird, hinausbewegen kann. Wer auf sich vertraut, kann sich auf sich verlassen – und kann sich daher trauen, seine eigene Welt ein Stück weit zu verlassen. Um sich in der Welt des Gegenübers umzusehen, in sie einzufühlen. Hier beginnt Beziehung ohne das leidige Ziehen. Eine Beziehung, die über das Selbstsüchtige hinausgeht, die zunächst vorsichtig und im Laufe der Zeit eine immer stabilere Brücke zwischen den Welten der Beteiligten schlägt. Nicht, damit man ausschließlich auf dieser Brücke oder unter ihr zu leben beginnt (das geschieht, wenn zwei Menschen nur noch in der „Wir-Form“ von sich reden). Nein, die Brücke wird zwar miteinander bewohnt, doch die Welt des Gegenübers bleibt stets seine eigene heilige Welt und Heimat, deren Grenzen auf beiden Seiten wahrgenommen und respektiert werden. Man kann einander auf Einladung besuchen, doch kann sich bzw. hat sich auch wieder zurückzuziehen, wenn dies von einer der beiden Seiten her gewünscht wird. Weder wird der eine aus seiner und in die eigene Welt hineinzuzerren versucht, noch umgekehrt. Das Ziehen und Zerren findet in dieser Version von Liebe keinen Raum. Stattdessen herrscht ungebrochene Frei-Willigkeit. Denn wahre zwischenmenschliche Liebe und echte innere Freiheit bedingen einander. Liebe kennt keine Verpflichtung, wohl aber Ver-Antwortung: die Antwort auf die Frage nach dem Umgang mit Ein-Samkeit. Den Einen Anderen nämlich schlicht Sein zu lassen. Und genau das, das Sein miteinander zu genießen und zu erleben, was sich daraus entfalten mag, das über die eigene Welt hinausreicht, ist das Reich der Liebe.

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Sunny Side Step 5: uVoteWe.Date – Wähl Dir Dein Liebesglück!

„Gehst Du wählen? Dann wähl ich Dich!“

uVoteWe.Date lautet die Formel, die diese Tage immer wieder bei Dating Apps und Webseiten wie Tinder, Bumble oder Grindr Profile auftaucht. Mit #uVoteWeDate und entsprechenden Fotos statten junge Menschen (mein Foto ist daher nur ein Dummy ;-)) derzeit ihre Dating Profile aus. Sie fragen damit ihre Datingpartner, ob diese ihr demokratisches Wahlrecht nützen, wie etwa nächsten Sonntag bei der Europawahl am 26. Mai 2019.

Weil nicht egal ist, wen wir (er)wählen

Auf Partnersuche ist uns Menschen das Aussehen wichtig, auch die Größe zählt. Das Geld und die Lebensumstände sind für die meisten wesentlich, ebenso wie eine gute Ausbildung und ein attraktiver Job. Warum aber ist vielen (noch) nicht wichtig, ob der/die WunschpartnerIn wählen geht?

Wer wählt hat mehr vom Leben

Das Wahlverhalten legt offen, ob jemand Verantwortung tragen will oder nicht. Denn wer wählen geht macht sich Gedanken um seine Umwelt und will seinen Teil zum Zusammenleben beisteuern. Wer wählt, der liebt nicht nur sich selbst. Wer wählt ist damit einfach der bessere Lover…

Was Sex und Wählen gemeinsam haben

Mit wem wir was tun oder nicht tun – wem wir überhaupt näherkommen wollen und wem nicht – hängt von einem individuellen Auswahlprozess ab, der uns selten voll bewusst ist. Körperliche Signale wie Offenheit in der Körpersprache, sympathisches Aussehen, eine volle Stimme, passende hormonelle Mixturen und Duftstoffe, attraktive Kleidung, angenehmes Auftreten, interessante Ansichten, genügend Status… All das und vieles mehr, wie die eigene Lust und Laune, aber auch familiäre und soziale Prägungen tragen dazu bei, mit wem wir intim werden (wollen). Und die Entscheidung trifft sowieso unser limbisches System, unser Gefühlshaushalt, lange bevor sich unser Verstand einschaltet.

Wählen und Beziehungsglück

Daher stellt sich die Frage: Wie viel Aufmerksamkeit bekommt eigentlich das Hirn bei der Partnerwahl? Sind die allgemeinen Ansichten über die Welt, die politische Ausrichtung oder gar das demokratiepolitische Verhalten denn wesentliche Auswahlfaktoren, wenn es um potenziellen SpielgefährtInnen im Liebesleben geht? Wahrscheinlich weniger. Aber warum eigentlich nicht? Ist uns nicht wichtig, ob sich jemand für die Welt, in der er oder sie lebt, tatsächlich interessiert oder gar einsetzt? Macht es denn keinen Unterschied, ob jemand wählen geht oder ob ihm/ihr egal ist, was rundherum so passiert und alles den anderen überlässt? Wie oft fragt man beim ersten Date nach politischen Interessen und dem Wahl-Verhalten?

Wer wählt, sollte wissen, wen

Wen wir an uns heranlassen sollte nicht nur äußerlichen Kriterien entsprechen. Seien wir uns bewusst, dass wir in jedem Naheverhältnis etwas von uns hergeben und etwas von den anderen bekommen. Positive, aktive, interessierte und mitfühlende Menschen geben anderes von sich her und beeinflussen ihre Umwelt anders als das Gegenteil: negativ eingestellte, passive, ignorante oder kaltherzige Menschen beeinflussen ihre Umwelt auf nachhaltig negative Weise. Unsere Partnerwahl, und sei es auch nur für einen süßen Augenblick oder eine heiße Nacht, hinterlässt einen Nachgeschmack in unserem Leben. Ob wir das wollen oder nicht. Klar, wenn es um die „große Liebe“ geht, um den/die Eine/n, dann sehen wir meist schon etwas näher hin. Aber fragen wir tatsächlich bereits zu Beginn einer Begegnung, ob jemand wählen geht? Und warum eigentlich nicht?

Wähle den Unterschied!

Wer nicht wählen geht, entstammt entweder einer Familie, der demokratische Mitgestaltung nicht wichtig ist (das Wahlverhalten junger Menschen wird fast ausschließlich von der Wahlgewohnheit in der eigenen Familie bestimmt). Gut, darüber kann man reden. Der zweite Grund, nicht wählen zu gehen ist, dass es ihm/ihr schlichtweg egal ist. Will man aber seine kostbare Zeit mit einem Menschen verbringen, der sich nicht um seine Umwelt schert? Dem es egal ist, wer die Regeln in Zukunft macht? Möchte man wirklich mit jemandem die Nacht oder eine längere Zeit verbringen, der einfach nur konsumieren will, ohne etwas von der eigenen Energie zum Zusammenleben beizusteuern? Ja, das könnte nette Körperakrobatik werden. Die innere Leere danach (manchmal schon währenddessen) ist aber höchstwahrscheinlich vorprogrammiert. Natürlich gibt es auch ganz bewusste Wahlverweigerer. Sie brüsten sich damit, dass niemand im politischen Angebot den eigenen Kriterien entspricht und eh alles „Idioten“ seien oder meinen, dass die eigene Stimme soundso nichts bewirken kann. Doch reicht diese Ausrede? Kann es genug sein zu schimpfen, den Kopf in den Sand zu stecken und andere, die sich politisch engagieren, runterzumachen? Ohne selbst den Schritt zu wagen, irgendwo aktiv mitzumischen (und sei es einfach nur in Diskussionen oder eben in der Wahlkabine)? Ist diesen Menschen tatsächlich nicht bewusst, dass, wenn sie nicht wählen, sie das Zepter an all jene abgeben, die sie erst recht nicht unterstützen wollen? Die Menge der Nichtwähler beeinflusst das Wahlergebnis nämlich besonders stark…

Nur wer wählen geht ist gut genug…

…lautet die Behauptung der aktuellen Kampagne uVoteWe.Date. Wer sich nicht interessiert, ist auch nicht interessant. Ich finde diesen Zugang höchst spannend. Und wenn Euch interessiert, wer aller wählen geht und noch zu haben ist, macht mit bei uVoteWe.Date auf: #uvotewedate, http://www.uvotewe.date

PS: uVoteWe.Date ist eine überparteiliche, gemeinnützige, zivilgesellschaftliche Initiative zur Steigerung der Wahlbeteiligung. Sie wurde gemeinsam mit Jugendlichen in Zusammenarbeit mit R9 Regional TV entwickelt. Mitwirkende sind die Teil- und Mitgliedsverbände der europäischen überparteilichen Jugendorganisation JEF Österreich wie AIESEC, AEGEE und EYP. Warum sie das tun? Weil eines fest steht: “Wählen gehen“ ist ein wichtiger demokratiepolitischer Akt, der als gesellschaftlich relevanter Wert auch gelebt werden muss!

PPS: Fotocredits L.Schedl

Special Screen Script 17: HAPPY SINGLES

Raus aus der Einsamkeit – Rein in die Freiheit!

Stellen Sie sich vor, Sie leben alleine, gehen jeden Tag alleine ins Bett, stehen alleine auf. Kaufen im Supermarkt für eine Person, kochen nur für sich selbst, essen – alleine.

So schön diese Freiheit für manche ist, wenn Sie sich aussuchen können, was Sie wann essen, wann Sie wo und mit wem schlafen, welches Chaos oder welche Ordnung bei Ihnen zu Hause herrscht: Wer alleine lebt, fühlt sich manchmal auch ganz schön einsam. Aber muss das sein? Gibt es nicht Möglichkeiten, wie wir uns auch als „Singles“, also als allein Lebende, weniger einsam fühlen und stattdessen unsere Freiheit so richtig genießen können? Jede/r fragt sich wahrscheinlich im Laufe seines (Beziehungs-)Lebens irgendwann einmal: Ist das Leben ohne Partner nicht genauso lebenswert? Und dann kommt gleich die nächste Frage: Wie macht man das Beste aus dem Alleine-Leben?

Im Kern brauchen wir fürs Single-Glück nur die beiden Aspekte des Alleine-Seins, nämlich die prinzipielle Freiheit und das (eben oft fehlende) Gefühl tiefer Verbundenheit offenen Auges anzunehmen und damit zielführend umzugehen. Sie gehören unmittelbar zusammen, sind wie die beiden Seiten einer Medaille. Deswegen sind auch nur 2 Schritte nötig, um aus der Einsamkeit und hinein in die Freuden der Freiheit zu finden:

  1. Freiheit annehmen: Die Qualität der Selbstbestimmtheit zu genießen
  2. Verbundenheit entwickeln: Ein Gefühl tiefer Verbundenheit dort aufbauen, wo es geht: nämlich zu uns selbst – zu unseren Lieben, zu Freunden und Familie – und zu unserer Umwelt, sei es die Natur oder das Große Ganze…

Was es bedeutet, unsere Freiheit tatsächlich zu genießen

Vor allem, dass wir lernen, unsere Entscheidungen bewusst zu treffen. Dass wir Entscheidungen treffen, die uns stärken, die uns gut tun, durch die wir eine Freude am Leben haben, und den Sinn des Lebens spüren. Wir leben alle voraussichtlich nur einmal: Achten wir also gut auf unseren Körper, auf unser Gefühlsleben, unsere Gedankenwelt und unser Verhalten. Stellen wir uns nicht gegen uns, sondern handeln wir mit und für uns!

Die gute Verbundenheit zu uns selbst

Wieso fällt es uns oft schwer, uns ohne Partner gut mit uns selbst verbunden zu fühlen? Um eine Antwort darauf zu finden, können wir uns dazu die folgenden Fragen stellen:

  • Mag ich mich, so wie ich bin?
  • Reiche ich mir selbst aus?
  • Und wenn dem nicht so ist: Kann und soll eine Partnerschaft eine solche Lücke überhaupt füllen?
  • Ist die gute Verbundenheit zu mir selbst nicht der wesentlichste Schritt, um überhaupt Beziehungsfähigkeit zu entwickeln?

Nutzen wir diese Zeit, die Zeit unseres Lebens hier und jetzt, für uns und mit uns und stellen wir uns der vielleicht wichtigsten Frage unseres Lebens:

Wie will ich mit mir leben, bis dass der Tod uns scheidet?

Blog-Nachtrag des ORF-Beitrags vom 28.05.2018

Special Screen Script 14: LEBENSLANGES LIEBEN

Lust auf lebenslanges Lieben?

Stellen Sie sich vor, Sie haben ein stolzes Alter erreicht, die Haare grau, der Rücken vielleicht schon etwas steif. Sie sitzen auf der Terrasse im Schaukelstuhl und wippen sanft vor sich hin. Doch Sie sind nicht allein: neben Ihnen quietscht ein zweiter Schaukelstuhl. Sie greifen rüber und halten Händchen – mit der Liebe Ihres Lebens…

Hand aufs Herz: Wer wünscht sich so etwas Ähnliches nicht? Mit der Liebe seines Lebens glücklich bis ans Lebensende zusammen sein. Miteinander durch Dick und Dünn gehen. Sich vertrauensvoll fallen lassen und immer wieder aufs Neue angenehm überrascht werden. Und wir stellen uns vielleicht die Frage: „Gibt es ganz bestimmte Zutaten für eine lebenslange Partnerschaft?

Das Geheimrezept

Und tatsächlich gibt es einen Kernfaktor, der Beziehungen nachhaltig erfüllend macht: Je höher die Qualität einer Beziehung ist, desto tiefer und länger währt das Beziehungsglück.

6 Bestandteile bestimmen die Beziehungsqualität

An allen 6 Bestandteilen können wir arbeiten, indem wir sie wie Stellschrauben auf die eigenen und partnerschaftlichen Bedürfnisse abstimmen:

  1. Liebe spüren: die Liebesfähigkeit steigern, indem man sich selbst lieben lernt
  2. Liebe leben: seine Gefühle nicht zurückhalten, sondern teilen – sie mitteilen und spürbar machen
  3. Raum lassen: die eigenen Bedürfnisse und Vorstellungen nicht immer durchsetzen oder immer hintenanstellen. Sich selbst, dem Partner und der Partnerschaft genügend Luft lassen, damit sich das Gemeinsame entwickeln kann
  4. Lebensweg gestalten: Sein berufliches und familiäres Leben so gestalten, dass die Liebe nicht ausgeschlossen wird. Zeit fürs Miteinander schaffen: fürs aufmerksame Miteinander und die genaue Wahrnehmung seiner selbst und des anderen. Zeit für intensiven Austausch auf gedanklicher, emotionaler und körperlicher Ebene
  5. Konflikte annehmen: Aus Reibungen für sich selbst und für die Partnerschaft lernen
  6. Übergangsphasen nutzen: Lebenskrisen gemeinsam bewältigen, ohne die Eigenverantwortung dabei der Beziehung oder dem Partner aufzubürden

Als Gradmesser für die Qualität der Beziehung, die Sie gerade erleben, können Sie sich fragen: Fühle ich mich absolut sicher, während ich mein Innerstes mit dem anderen teile? Kann ich mich völlig entspannen, wenn ich bin, wie ich bin? Und nicht zu Letzt: Schätze ich den anderen, so wie er ist?

Den ORF-Beitrag zum Thema können Sie in der TV-Thek unter „Daheim in Österreich“ vom 11.06.2018 eine Woche lang nachsehenhttps://tvthek.orf.at/profile/Daheim-in-Oesterreich/13887572/Daheim-in-Oesterreich/13979518/Lebenslange-Partnerschaft-Tipps-von-der-Expertin/14314676

Special Screen Script 10: THE PERFECT MATCH

Ein echtes Traumpaar

Eine Möglichkeit um herauszufinden, ob Ihr Gegenüber wirklich zu Ihnen passt ist, sich besonders die schwierigen Situationen und kritischen Momente miteinander ganz genau auszusehen. In diesen Augenblicken wird klar, ob Sie beide auch unter Stress und widrigen Bedingungen zusammenhalten. Diese Stressresistenz ist zudem ein guter Gradmesser für die längerfristige Belastbarkeit einer Beziehung. Durchleuchten Sie dazu die folgenden

5 Meilensteine einer gelingenden Beziehung:

  1. Streitkultur: Können Schwierigkeiten offen angesprochen werden? Können Sie miteinander streiten, ohne dass tiefe Verletzungen geschehen? Können Sie Missverständnisse aufklären? Sind Sie beide willens und im Stande, nach einer Diskussion, einem kritischen Feedback oder einem Streit in sich selbst hineinzuhören und zu hinterfragen, was Ihr Anteil daran war? Sind beide fähig, etwaige Fehleinschätzungen oder ein Fehlverhalten nicht nur vor sich selbst, sondern auch vor dem anderen einzugestehen und sich ernsthaft zu entschuldigen? Können Sie beide aus dem Geschehenen lernen und ziehen Sie gemeinsam Ihre Schlüsse fürs nächste Mal?
  2. Wertschätzung: Begegnen Sie einander auf Augenhöhe, also ohne dass der eine oder andere dauernd kritisiert, heruntergemacht oder sonst irgendwie abgewertet wird? Zeigen Sie einander Ihre gegenseitige Wertschätzung? Auch und vor allem während und nach einem Streit? Will keiner den anderen verändern und verlangt aber für sich selbst, so genommen zu werden, wie er ist?
  3. Machtverhalten: Zeigt eine Seite hingegen ein ausgeprägtes Dominanzverhalten, so kann sich dies nicht nur in abwertendem Verhalten äußern. Auch Gefühle können unkontrolliert ausbrechen, ohne dass dafür die Verantwortung übernommen wird. Das kann soweit gehen, dass es im Krisenfall zu verbaler, emotionaler oder sogar körperlicher Gewalt kommt. Ebenso können Ignoranz oder abwehrendes Verhalten deutliche Anzeichen für ein Bedürfnis nach Überlegenheit sein. Auf der anderen Seite der Machtfrage steht hingegen ein stark konfliktvermeidendes Verhalten – quasi die „Sucht nach Harmonie“ – bei dem die Verantwortung für die Lösung eigener und gemeinsamer Probleme und damit für die Entwicklung der Beziehung nicht übernommen wird.
  4. Selbstsicherheit: Dieser Punkt ist besonders spannend. An sich ist eine Partnerschaft, in der beide Partner stark und souverän sind, wünschenswert. Manchmal kommt es aber anders und das muss nicht schlecht sein, sondern kann sich auf den langfristigen Beziehungsverlauf vorteilhaft auswirken: Ist etwa einer der Partner sehr selbstkritisch oder unsicher, dann bleibt er mit höherer Wahrscheinlichkeit selbst in schwierigen Phasen in der Beziehung. Nichtsdestotrotz sollte das Entwicklungsziel die „gleiche Ebene“ sein, denn ein solches Ungleichgewicht bringt wiederum ein ganz eigenes Konfliktpotenzial mit sich.
  5. Das Nähe-Distanz-Verhältnis: wollen Sie mehr Nähe und sterben vor Sehnsucht und „Er“ oder „Sie“ hält Sie hin? Oder klebt sie/er an Ihnen und Sie bekommen keine Luft mehr zum Atmen? Das funktioniert auf Dauer nicht und führt zu Frustration. Hier ist es angesagt, dass beide sich über ihr eigenes Nähe-Distanz-Bedürfnis klar werden und darüber austauschen. So sollte etwa die Angst vorm Verlassenwerden oder vor einem Kontrollverlust von jedem Partner klar erkannt werden. In der individuellen Auseinandersetzung damit kann sich dann auch das Verhältnis zu einander entspannen.

Zusammengefasst stehen die Zeichen für Ihre Beziehung gut, wenn Sie miteinander streiten können, einander dabei wertschätzen und auf Augenhöhe begegnen, die Verantwortung für die eigenen schwierigen Gefühle übernehmen, ein gesundes Maß an Selbstsicherheit und ein passendes Nähe-Distanz Verhältnis haben.

Den ORF-Beitrag zum Thema können Sie in der TV-Thek unter „Daheim in Österreich“ vom 30.04.2018 eine Woche lang nachsehen: http://tvthek.orf.at/profile/Daheim-in-Oesterreich/13887572/Daheim-in-Oesterreich/13975266/Beziehungstipps-von-Expertin-Nana-Walzer/14292653

Special Screen Script 9: WAS TUN BEI LIEBESKUMMER

Erste Hilfe beim Liebesleiden

Unter Liebeskummer leiden wir alle einmal und natürlich erwischt es auch die Lieben in unserem Umfeld. Was wir Sinnvolles tun können, um ihnen bei der Verarbeitung all der schwierigen Gefühle zu helfen, richtet sich am besten danach, in welchem Stadium sich der oder die Liebesleidende gerade befindet:

Verhalten in den 5 Phasen des Liebeskummers:

  1. Phase – Vorahnungen: Das Liebesleiden beginnt schon oft bevor überhaupt erst ein Anfang gemacht wurde – oder bevor tatsächlich Schluss gemacht wurde. Variante eins: Betroffene werden von ihrem Subjekt der Begierde irgendwie nicht gesehen, nicht wahrgenommen oder bekommen einen Korb. Oder Variante zwei: sie spüren, dass in der Beziehung etwas nicht stimmt. Am Wichtigsten ist in dieser Phase, dass sich Betroffene offen aussprechen können. Hier möchten sie ihre negative Gefühle, Selbstzweifel, Sorgen und Bedenken einfach nur teilen. Geben Sie selbst keine guten Tipps und keine Ratschläge, auch wenn es schwer fällt. Vielleicht erzählen Sie von einer persönlichen Erfahrung, bei der es anders kam, als erwartet. Hören Sie aber vor allem zu, seien Sie da, unterstützen Sie und bauen Sie das Selbstwertgefühl der Liebesleidenden auf.
  2. Phase – Schock: Wenn es dann soweit ist und die Trennung ausgesprochen ist, so steht eine Zeit des Schocks an. In dieser Phase sind Betroffene weder für Worte, Erklärungen, Vorschläge etc. offen. Jetzt geht es eher um körperliche Unterstützung. Bringen Sie vielleicht etwas Tee, etwas Warmes zu essen, auch wenn es nicht angerührt wird (es ist die Geste des sich-Kümmerns, um die es geht). Umarmungen können ebenso guttun. Reden Sie schlichtweg nicht, seien Sie einfach da. Auch wenn Sie weggeschickt werden, versichern Sie, dass Sie jederzeit für sie da sind!
  3. Phase – Verleugnung: In dieser Phase wird die Trennung gern wegrationalisiert, also es wird so getan, als ob sie noch nicht (endgültig) stattgefunden hat. Sie hören dann Aussagen wie „Das kann doch nicht wahr sein!“ oder „Der findet nie wieder jemanden wie mich!„, „Die kommt schon wieder“ oder Ähnliches. Hier wird auch an sich selbst gern gezweifelt (etwa in Form von Selbstanklagen wie „Hätte ich doch nur…„) oder es wird versucht, mit dem/der ExpertnerIn in Verhandlungen zu treten, was man besser oder anders machen könnte. In dieser Phase schreiben Menschen dann 1001 SMS mit guten Vorschlägen, flehentlichen Bitten, harten Anschuldigungen, Beschimpfungen usw. Eine andere Form des Auslebens dieser Phase glänzt hingegen durch immense Aktivität, durch dauernde Ablenkung, ständiges Ausgehen, nur noch Arbeiten oder viel zu viel Trinken und Essen. Sie können jetzt beim Verarbeiten des Trennungsschocks helfen, wenn Sie Betroffenen dabei helfen, keinen Unsinn zu machen und weder sich selbst noch anderen zu schaden. Organisieren Sie etwa ein Treffen mit FreundInnen, damit sie sich mit vertrauten und wohlwollenden Menschen in aller Ruhe aussprechen können.
  4. Phase – Das Tal der Tränen: In dieser Phase geschieht die emotionale Akzeptanz. Die vom Liebeskummer Geplagten verstehen jetzt auch mit dem Herzen, dass es „aus“ ist. Jetzt wird viel geweint, das gebrochene Herz geht ganz auf, die Trauer wird zugelassen. Seien Sie so gut es geht da, unterstützen Sie still, bis alle Tränen geweint sind. Früher oder später können Sie vielleicht Herzschmerzfilme gemeinsam ansehen, vielleicht auch Filme, die eine lustige Komponente haben. Sobald sich Weinen und Lachen abwechseln, ist das Schlimmste überstanden.
  5. Phase – Akzeptanz: Irgendwann ist der Schmerz vorüber. Die Wunde kann heilen und die ehemals Leidenden öffnen sich neuerlich nach der Verarbeitungsphase. Die ganze Verarbeitung kann übrigens sehr unterschiedlich lange dauern, je nachdem in welcher Phase jemand eventuell „steckenbleibt“, also sich der Verarbeitung entgegenstellt bzw. je nachdem wie lange die Partner vorher zusammen waren und welche Konsequenzen das Fehlen des/der PartnerIn mit sich bringen. Früher oder später ist es aber bei dem Allermeisten wieder so weit: Sie gehen wieder aus dem Haus dem Haus und treffen sich mit neuen Menschen. Ermutigen Sie sie dazu!

Als Grundeinstellung in allen Phasen gilt:

  • Da-Sein signalisieren
  • Einfühlen, ohne die eigene Perspektive in den Vordergrund zu stellen
  • Das Leiden lindern statt es zu vergrößern (was etwa durch gemeinsames Reinsteigern passieren kann oder dadurch, dass negative Gefühle noch mehr aufgebauscht werden)
  • Selbstwertgefühl aufbauen
  • Zuversicht ausstrahlen

Den ORF-Beitrag zum Thema können Sie in der TV-Thek unter „Daheim in Österreich“ vom 23.04.2018 eine Woche lang nachsehen: http://tvthek.orf.at/profile/Daheim-in-Oesterreich/13887572/Daheim-in-Oesterreich/13974527/Tipps-bei-Liebeskummer/14289261

Special Screen Script 6: BEZIEHUNGSFORMEN & BEZIEHUNGSFALLEN

Warum es manchmal einfach nicht klappen will

Eine Möglichkeit, warum Menschen auf Dauer (also nach der ersten Zeit der Verliebtheit) nicht miteinander können, sind zu große Unterschiede in den Erwartungen, Vorstellungen und Bedürfnisse. Um diese auseinanderklaffenden Differenzen schnell erkennen zu können, hilft es, sich möglichst bald in der werdenden Beziehung Klarheit darüber zu verschaffen. Fragen Sie sich selbst und den anderen, welche der 3 Beziehungsformen Sie beide sich vorrangig wünschen. So können Sie erkennen, ob sich Ihre Vorstellungen decken. Stellen Sie sich dazu die folgenden Fragen:

Wollen Sie mit Ihren Partner vor Allem den Alltag meistern, wollen Sie hauptsächlich Ihre Bedürfnisse stillen oder wollen Sie sich aneinander und miteinander weiterentwickeln?

Eine Beziehung, die auf gemeinsamen Zukunftsvorstellungen und dem gemeinsamen Funktionieren in der Welt beruht, ist eine Funktionsgemeinschaft. Sie suchen dann vielleicht die Mutter/den Vater ihrer zukünftigen Kinder, wollen eine Familie aufbauen, „Haus und Hund“ oder auch nur ein gesichertes und funktionierendes tägliches Leben miteinander teilen.

Wenn Sie viel mehr die schönen Seiten des Lebens mit einem Partner teilen wollen, also etwa gemeinsam Essen, Trinken, Spaß haben, Unterhaltung, Kunst, Kultur, Reisen, Sex etc. genießen möchten, dann suchen Sie so etwas wie einen Spielgefährten fürs Leben. Dies ist eine Bedürfnisgemeinschaft, weil vorrangig gemeinsam körperliche, emotionale und geistige Bedürfnisse gestillt werden.

Wollen Sie vielleicht alles das, aber im Grunde noch viel mehr: miteinander durch Dick und Dünn gehen, das Abenteuer „Leben“ gemeinsam erleben, sich selbst dabei verändern und zugleich miteinander wachsen? Dann suchen Sie eine Entwicklungsgemeinschaft. Hier werden etwa Streit und Spannung zum aneinander Lernen genutzt. Das braucht viel Reflexion und den Willen zur Auseinandersetzung. Manchen Menschen ist aber genau das, dieses gemeinsame Auseinandersetzen mit dem Beziehungsleben, das „Darüber-Reden“ und auch das eigene Selbstreflektieren ein Gräuel…

Hier nochmals die 3 Beziehungsformen im Überblick:

  1. Eine Funktionsgemeinschaft (Alltag teilen)
  2. Eine Bedürfnisgemeinschaft (Bedürfnissen stillen)
  3. Eine Entwicklungsgemeinschaft (sich selbst und miteinander weiterentwickeln)

Stellen Sie fest, welche Form von Beziehung Sie selbst vorranging wollen bzw. in welchem Mischungsverhältnis der drei Formen eine Beziehung für Sie so gut passt, damit sie diese als erfüllend empfinden. Dann können Sie leicht und rechtzeitig verstehen, warum ein anderer nicht, noch nicht – oder vielleicht auch nicht mehr – zu Ihnen passt.

 

Special Screen Script 5: KANN DENN ARBEIT SÜNDE SEIN?

Liebe am Arbeitsplatz

Viele Menschen „erwischt es“ im Arbeitsumfeld – sie stellen sich dann Fragen wie: „Zwischen meiner Kollegin und mir funkt es ganz schön. Ich weiß aber nicht ob es wirklich sinnvoll ist, ein Verhältnis mit ihr zu beginnen. Worauf muss ich dabei achten?“ 

Statistiken gemäß verliebt sich jeder Dritte irgendwann mal in einen Kollegen oder eine Kollegin – und etwa jede vierte Beziehung beginnt tatsächlich am Arbeitsplatz. Vieles spricht dafür, einiges dagegen.

Folgende 3 Punkte sollten Sie sich gut überlegen, bevor Sie zur Tat schreiten:

  1. Beziehungsform: Zunächst gehört geklärt, ob Sie eine Affäre oder eine Beziehung anpeilen. Affären leben vom Reiz des geteilten Geheimnisses, können aber zu Schwierigkeiten führen, wenn einer von beiden mehr will. Diese Konflikte können sich dann auf das Arbeitsumfeld ausbreiten und für schlechte Stimmung sorgen oder die Belegschaft spalten (wer hält zu wem?).
  2. Hierarchie: Wenn Sie etwas mit einer Kollegin anfangen, kein Problem. Aber mit einer/m Vorgesetzten oder mit jemandem, der Ihnen unterstellt ist, kann es schwierig werden. In der Firma könnte es sich herumsprechen, es können Gerüchte auftauchen, dass Sie begünstigt werden oder ihre Freundin/ihren Freund bevorzugen. Auch die worst case-Szenarien sehen unschön aus: Sie könnten als Untergebene/r in ein ungewolltes Abhängigkeitsverhältnis geraten oder als Vorgesetzte/r wegen sexueller Belästigung verklagt werden.
  3. Recht: In Österreich ist es rein rechtlich gesehen kein Problem, in der Arbeit ein sexuelles Verhältnis zu beginnen. Arbeitsrechtlich darf ein Dienstgeber die Beziehung zwischen Mitarbeitern jedenfalls nicht verbieten. Manchmal müssen Partner aber den Firmenvorschriften gemäß die Abteilungen wechseln. Natürlich darf die Arbeitsleistung und Professionalität nicht leiden. Man sollte auch Privates von Beruflichem strikt trennen. Alles Intime sollte ebenfalls in der Öffentlichkeit unterlassen werden: also kein Händchenhalten, Küssen oder Streiten im Büro.

In jedem Fall sollten Sie vermeiden, Liebesgeheimnisse und Intimitäten oder gar Beziehungsfrust in der Firma loszuwerden, denn das kann nicht nur die Beziehung, Sie selbst oder Ihren Partner, sondern letztlich Ihr gesamtes Arbeitsumfeld stark irritieren.

Den ORF-Beitrag zum Thema können Sie hier nachsehen: http://tvthek.orf.at/profile/Daheim-in-Oesterreich/13887572/Daheim-in-Oesterreich/13970441/Liebe-am-Arbeitsplatz/14269480 

Special Screen Script 4: FREUNDSCHAFT PLUS

Zweisamkeit mal anders: Kann das gut gehen?

Wer mehr will als eine bloß platonische Freundschaft, der fragt sich vielleicht, ob das Beziehungskonzept „Freundschaft plus“ nicht eine Option wäre. Dazu sollte uns bewusst sein, dass Freundschaft plus nach ganz anderen Spielregeln verläuft als die üblichen Paarbeziehungsformen.

Als klassisches „Paar“ ist man nämlich meistens der gegenseitigen Treue verpflichtet. Bei reinen Freunden hingegen fehlt die körperliche Komponente, kurz gesagt: der Sex. Aus diesen Unterschieden zwischen dem weit verbreiteten Paarbeziehungsmodell und der Freundschaft plus ergeben sich dann auch die folgenden Schwierigkeiten im Alltag:

Die 3 größten Herausforderungen für das Beziehungsmodell „Freundschaft plus“

  1. Keine Gefühle: Hormonrausch: ja bitte – Liebe: nein danke. Dabei sind diese beiden sehr intensiven Gefühlswelten nicht immer leicht auseinander zu halten und können schnell verwechselt werden. Was der eine dann als „einfach nur angenehm“ empfindet, kann für den anderen schon „mehr“ bedeuten. Wer sich auf Freundschaft plus geeinigt hat, der hat zudem kein Recht auf Exklusivität. Das heißt, beide können sich auch mit anderen treffen und sollten das auch ganz offen einander mitteilen (können). Jeder kann nach Lust und Laune tun, wonach ihm oder ihr ist – keiner ist dem anderen  verpflichtet. Eine solche Offenheit und das Teilen des anderen mit unbekannt vielen Dritten, Vierten etc. hält nicht jeder aus. Eifersucht oder jeglicher Erwartungsdruck (wie etwa, dass man sich bald wieder sieht), sind tabu.
  2. Keine Zukunftsplanung: Die Chancen stehen verschwindend gering, dass eine gemeinsame Wohnung, eine gemeinsame Familie, ein gemeinsames Leben irgendwann mal angedacht, geschweige denn verwirklicht werden. Das kann im Moment vielleicht passend sein, kann auf Dauer aber „zu wenig“ werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass zumindest einer von beiden irgendwann einmal eine stabile Zweierbeziehung führen möchte, ist groß – und dann kommt die unberechenbare Zeit „danach“: Können beide einfach wieder „nur“ Freunde sein? Gibt es ein „zurück“?
  3. Kein gemeinsames Auftreten: Im Freundeskreis und in der Öffentlichkeit bleiben Sie immer nur „gute Freunde“. Für die anderen sind beide Singles, aktive natürlich, aber dennoch. Auch typische Paaraktivitäten, wie ein romantisches Dinner zum Valentinstag, werden Sie voraussichtlich nicht machen. Oder eher scherzhaft bestreiten. Kann auch Spaß machen. Oder doch Hoffnungen schüren?

Wenn man sich diese drei Herausforderungen ansieht so wird eines klar: Freundschaft Plus ist für jene gut geeignet, die tatsächlich keine ernsthafte Partnerschaft suchen oder eingehen wollen. Sie kann eine Zeit lang gut funktionieren. Das Risiko, dass einer der beiden irgendwann „mehr“ möchte ist aber durchaus gegeben. Und bei einer etwaigen Enttäuschung kann auch die Freundschaft gefährdet sein…

Den ORF-Beitrag zum Thema können Sie hier nachsehenhttp://tvthek.orf.at/profile/Daheim-in-Oesterreich/13887572/Daheim-in-Oesterreich/13969425/Talk-mit-Kommunikationsexpertin-Nana-Walzer/14263694

 

 

Special Screen Script 3: WAHRE LIEBE?

Woran man den Partner fürs Leben erkennen kann 

Ob Sie Ihre Wonderwoman oder Ihren Superman gefunden haben zeigen Ihnen die folgenden sieben klar erkennbare Signale!

DIE 7 V – KENNZEICHEN DER GROßEN LIEBE
1. Verbundenheit: erkennbar etwa im gegenseitigen direkten, offenen und tiefen Augenkontakt – bei dem keiner von beiden etwas anderes will, als einander in Verbundenheit zu spüren
2. Verstehen: wissen, wer man selbst ist und was man will – wissen, wer der andere ist und was er/sie will – Unterschiede und Gemeinsamkeiten wahrnehmen, zulassen und annehmen
3. Vertrauen: den Entscheidungen des anderen vertrauen, darauf vertrauen, dass ihr einander nur Gutes wollt und selbst im Konfliktfall einen Weg findet
4. Verlangen: Körperliche Anziehung, die auf Gegenseitigkeit beruht, ein beidseitig erfüllendes Liebesleben
5. Verantwortung: beide Seiten sind willens und im Stande, für die eigenen Gefühle, die eigenen Bedürfnisse, das eigene Leben und für das Wohl der gemeinsamen Zukunft Sorge zu tragen
6. Vorstellungen: Ähnliche Werte und Prioritäten, Interessen und Einstellungen sowie Vorstellungen vom Alltag und der gemeinsamen Zukunft sichern, dass auch in schwierigen Zeiten am selben Strang gezogen werden kann
7. Nicht Verstellen: So sein, wie man ist und einander gegenseitig klar sehen und akzeptieren. Wer dem anderen helfen will sich zu verändern, der kann Vorschläge machen und unterstützen – aber er sollte keine Bedingungen stellen. Wer den anderen nicht nehmen kann, wie er ist, also mit seinen Schwächen und Macken, der erweist sich selbst als nicht der/die Richtige für den anderen…

Einen wichtigen Punkt gilt es dabei zu beachten: Viele Menschen haben sich mit der Zeit an das Suchen und Finden, an das Kosten und Probieren im Beziehungsleben gewöhnt. Sie sind gar nicht bereit, ihre (Beziehungs-)Reise aufzugeben und endgültig bei einem Partner anzukommen. Damit stellt sich die vielleicht wichtigsten Frage von allen: Sind Sie selbst denn überhaupt bereit der oder die „Eine“ für Ihr Gegenüber zu sein?

Und trotz aller guter Vorzeichen können sich Menschen und Umstände mit der Zeit auch verändern, sodass eine Neuausrichtung innerhalb unserer selbst, im Umgang miteinander oder in Bezug auf unser Verhältnis zur Umwelt (denken wir da etwa an die Arbeitswelt und Familienverbände) notwendig wird. Erst an diesen Bruchstellen des eigenen Lebensweges und der partnerschaftlichen Lebensgeschichte beweist sich, ob eine Beziehung halten kann, was zunächst unter besten Vorzeichen begonnen hat …

Den ORF-Beitrag zum Thema können Sie hier nachsehenhttp://tvthek.orf.at/profile/Daheim-in-Oesterreich/13887572/Daheim-in-Oesterreich/13968373/Beziehungsweise-mit-Kommunikationstrainerin-Nana-Walzer/14258097