Seven Strange Synchronicities: 4

Aufgetaucht

Ich schaue auf den See, kleine Wellenspitzen kräuseln um sich selbst. Meine Gedanken tun es ihnen gleich. Da, auf einmal: Plopp! Taucht ein Haubentaucher (s. Bild) auf. Wie aus dem Nichts. Ich hatte ich nicht abtauchen gesehen. Huch, Überraschung. Die sind ja auch nicht immer da. Sonst gibt’s immer nur die üblichen Verdächtigen: Schwäne, Stockenten, Möwen (die gabs früher nicht, Klimawandel?) und im Winter Blesshühner, liebevoll Tuckanterln genannt, weil sie so schön „Bock“ machen.

Exzellente Taucher, die Haubentaucher, können nicht nur in ziemliche Tiefe vorstoßen, sondern auch einiges an Strecke zurücklegen. Ich weiss also nicht, wo besagter Ploppvogel zuvor abgetaucht war. Ich wundere mich nicht nur über das Wunder der Natur (es ist ein ausgesucht schöner Vogel), ich wundere mich über all das, was immer wieder mal im Leben aufploppt, obwohl man es beim Barte des Propheten oder bei der Göttin des Unbewussten -wen auch immer man hier ‘ne Runde verantwortlich machen möchte- zuvor nicht abtauchen gesehen hatte.

Und täglich grüßt…

Nehmen wir zum Beispiel wiederkehrende Alpträume oder sich wiederholende Beziehungsmuster – am besten beides, ist ja kein großer Unterschied: Da will man weder verfolgt werden noch in Abwehr erstarren und doch passiert es immer wieder. Schweißgebadet wachen wir auf. Wir sehen den Traum nicht kommen, wenn wir einschlafen, ebenso wenig wie wir alptraumhaftes Verhalten von anderen (und schon gar nicht von uns selbst) erwarten, bis es passiert. Und doch geschieht nichts davon rein zufällig. Wir reagieren im Unterbewusstsein wesentlich früher als wir dann mit dem Bewusstsein wahrnehmen, was bereits geschehen ist. Nein, wir müssen noch früher ansetzen: wir speichern im Unterbewussten bestimmte „wenn-dann“ Regelwerke wie Codes. Wenn X, dann Y. Und weil‘s so schön ist, passierts dann auch immer wieder, ob wir nun wollen oder nicht.

Wie das Amen im Gebet

Was das mit Synchronizität zu tun hat? Gleichzeitigkeit kann uns auf verschiedenste Arten überraschen. Sie muss nicht immer als kosmisch-positives Orakelgeschehnis daherkommen, die den Alltag -und den Erlebenden desselben- mit wundersam bedeutungsschwangeren Zufälligkeiten veredelt. Sie kann auch mal unangenehm sein und uns auf den selbstgebundenen Schlips treten, der in diesem Fall wie ein mit eigener Hand angelegter Henkersstrick anmutet. Dann nämlich, wenn unser Unterbewusstsein uns etwas sagen will, wir es aber früher (ach so oft schon) nicht hören, sehen, fühlen, wahrhaben wollten. Magisch wirkt das Ganze allemal, nämlich im Sinne von „es ist wie verhext“. Weihnachten wird gestritten. Auf der romantischen Reise kommt die unschöne Wahrheit raus. Der Teenager bringt Papa von Null auf Hundert zum Kochen. Als würde jedesmal ein Knopf gedrückt werden. Auslöser: 100 Punkte, ausgelöstes Gefühl: -100.

Abgetaucht

Fragen wir, wann und wo denn jener schräge Ereignisvogel, der uns immer und immer wieder unerwartet abwatscht, eigentlich abgetaucht ist, dann liegen die Antworten weniger im Argen verborgen, als vielmehr in der Vergangenheit begraben. Ist ja jetzt auch nichts Neues. Neu wäre, wenn der seltsame und unliebsame Vogel einfach nicht mehr auftauchte, sprich: wir nicht immer wieder dasselbe Essverhalten, denselben Frauentyp, dieselbe Art Chef, dasselbe Familienfest, dieselbe gebrochene Wunschvorstellung miterleben müssten (oder uns aussuchen würden, wie gemeine Menschen behaupten).

Eintauchen, um Aufzuwachen

Lösung, wo ist die Erlösung? Aus den Fallstricken erlernter „wenn-dann“ Schleifen führen mehrere Wege. Der erste ist so was wie Bonding, wenn man der Typ dafür ist: Liebe Deine Leiden! Beschwere Dich lauthals und andauernd im gesamten Umkreis über immer wieder dasselbe. Deine Umwelt wird Dir dann früher oder später zu verstehen geben, dass es heißt: Deine Trips oder sie. Zweite Lösung: Sooft mit dem Holzhammer auf dieselbe Stelle gehauen bekommen, sooft alles erhoffen und alles verlieren, bis wir das dahinterliegende Muster (ja, meist hat es was mit den Eltern zu tun) endlich selbst so klar sehen wie unsere Mitmenschen. Dritte Lösung: Wann immer etwas öfter als zufällig auftritt, gleich mal prophylaktisch drüber nachdenken, warum das so ist. Am besten mit der Hilfe von klugen Unbeteiligten (Therapeuten?) oder echten Freunden, die klar sehen und einem die kalte Dusche auch verabreichen, die man braucht. Viertens: Manche Menschen lesen in ihren Träumen wie in einem Buch über sich selbst, auch das soll man sich angeblich beibringen können. Fünftens: Sei der Haubentaucher. Tauche bei anderen wie das Amen im Gebet auf, wenn sie denselben Fehler zum Xten Mal machen. Mahne sie immer wieder auf dieselbe unaufdringlich eindringliche Art und Weise oder beleuchte ihren blinden Fleck aus immer neuer Perspektive.

Wie auch immer Deine Lösung: Auf zu neuen Vogelarten!

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Special Screen Script 12: ZEIT ZUM LOSLASSEN

Nicht klammern – loslassen

Bekommen Sie nur spät oder gar keine Antworten mehr auf Ihre Nachrichten? Haben Sie das Gefühl, dass Ihr Partner und Sie auseinanderdriften? Dann stellen Sie sich wahrscheinlich auch die Frage, ob Ihre Beziehung vielleicht schon zu Ende ist. Sie zu beantworten fällt sicherlich nicht leicht. Vor allem, wenn nicht klar ist, ob einfach nur Zeit für mehr Freiraum angesagt ist, oder ob Sie tatsächlich die Beziehung beenden sollten. Diese Entscheidung ist besonders schwer zu fällen, solange Sie nicht wissen, was in Ihrem Partner vorgeht und warum er/sie sich von Ihnen etwas distanziert. Ein direktes Ansprechen dieses heiklen Themas kann auf der anderen Seite aber recht schnell zu einem „Aus“ der Beziehung führen, denn Ihr Partner sucht ja – aus ihrer/seiner Sicht – nicht grundlos etwas Abstand zu Ihnen.

Unter den folgenden Umständen, sollten Sie aber auf jeden Fall den Rückwärtsgang einlegen und sich klar abgrenzen!

3 Anzeichen, dass es Zeit für einen Rückzug aus der Beziehung ist:

  1. Abwehr: Wenn Sie sich gegenseitig nur noch auf die Nerven gehen. Wenn Streiten die Form von reinen Schuldzuweisungen annimmt, ohne echte innere Auseinandersetzung und ohne dem Willen, einander wirklich zu verstehen
  2. Abwertung: Wenn andere gelobt werden oder mit den Blicken verschlungen werden, Ihnen aber keinerlei Wertschätzung mehr entgegengebracht wird. Wenn einer vom anderen permanent runtergeputzt wird, gar beschimpft wird. Wenn schamlos gelogen und rücksichtslos betrogen wird
  3. Aufmerksamkeit: Wenn Funkstille herrscht, keine fruchtbare Kommunikation stattfindet, kein waches Zuhören, kein interessiertes Nachfragen, keine liebevollen Nachrichten, keine warmen Berührungen, kein geistiger Austausch vorhanden sind. Wenn Hilfe und Unterstützung verweigert werden, etwa im Krankheitsfall. Wenn alles und jeder andere wichtiger ist als Sie und auch die Freizeit ohne Sie geplant wird

Im Allgemeinen ist eine direkte Auseinandersetzung mit genug Zeit und Raum für ein tiefgehendes Gespräch angesagt, wenn Sie das Vertrauen in Ihren Partner und in Ihre Beziehung verloren haben, spätestens wenn die negative Seite die positiven Gefühle über einen bedeutsamen Zeitraum hinweg bei weitem überwiegt.

Stellen Sie in diesem Gespräch Ihr Gegenüber nicht einfach zur Rede und machen Sie vor allem keine Vorwürfe. Stellen Sie sich vielmehr schon im Vorneherein innerlich darauf ein, sie/ihn loszulassen. So wie in dem schönen Song von Sting/Police: „If You Love Somebody Set Them Free”. So machen Sie keinen zusätzlichen Druck auf den anderen, auf die sie/er soundso mit Abwehr reagieren würde. Sie können sich auf diese Weise in aller gebotenen Ruhe mit den Ursachen für die existierende Beziehungskrise auseinandersetzen und ausloten, welche Zukunftsperspektiven Sie beide noch haben.

Den ORF-Beitrag zum Thema können Sie in der TV-Thek unter „Daheim in Österreich“ vom 14.05.2018 eine Woche lang nachsehenhttp://tvthek.orf.at/profile/Daheim-in-Oesterreich/13887572/Daheim-in-Oesterreich/13976780/Nana-Walzer-Rueckzug-aus-der-Beziehung/14299774

 

Special Screen Script 8: PRINZ ODER FROSCH?

Verlieben ist einfach, doch was danach kommt…

…ist mitunter mehr als ernüchternd. Auf den Rausch der Sinne, auf den Höhenflug des Verliebtseins folgt nur allzu oft der tiefe Fall. Wie schön wäre es, wenn wir das vermeiden könnten! Ein Grund für das immer wieder einsetzende schale Gefühl der Enttäuschung ist die Annahme, dass wir bis in alle Ewigkeit so intensiv verliebt sind und glücklich bleiben. Gegen diese verführerische und hoffnungsgeladene Selbsttäuschung hilft, offenen Auges anzuerkennen, dass die erste Verliebtheitsphase garantiert einmal zu Ende geht. Und zwar nach durchschnittlich 6 Monaten bis etwa 1,5 Jahren. Die Hormonstürme flauen langsam ab und der Alltag kehrt statt dessen Stück für Stück ein. Jetzt lernen wir den anderen und auch uns selbst in dieser Beziehung genauer kennen, und alle Macken und Eigenarten treten vor allem in Stresssituationen deutlich hervor. Niemand kann sich auf Dauer von seiner Schokoladenseite zeigen. Doch damit kommen neue Herausforderungen auf die Beziehung zu. Um Enttäuschungen vorzubeugen, schauen Sie sich am besten so früh wie möglich die häufigsten Verursacher von späteren Schwierigkeiten an.

Achten Sie auf die 5 Beziehungskiller

  1. Der Egofaktor: Wenn Ihr Partner nur auf sich selbst schaut, auf seine Hobbies, seine Freunde, seinen Beruf etc. dann sollte Ihnen klar sein, dass Sie keine zentrale Rolle im Leben des anderen spielen und mit höchster Wahrscheinlichkeit auch nie spielen werden
  2. Die Unsicherheitsfaktor: Wenn fehlendes Commitment Ihres Partners ein ständiges Zweifeln und Grübeln erzeugt und Sie sich einfach nicht sicher sind, ob die Beziehung jemals „etwas wird“. Auch Überlebensnöte wie finanzielle und berufliche Sorgen können eine Beziehung massiv belasten
  3. Der Familienfaktor: Wenn das Miteinander zum Tauziehen wird. Wer macht hauptsächlich den Haushalt? Wer kümmert sich ständig um die Kinder? Wie sehr mischt sich die Schwiegerfamilie ein? Gibt es eine verfahrene Patchworksituation? All das kann frustrieren und zum nächsten Punkt führen:
  4. Der Unlustfaktor: Wenn das Liebesleben, die Lebenslust und das Lustige mit der Zeit unter die Räder kommen. Wenn im stressigen Alltag keine Zeit mehr für die Liebe oder für die traute Zweisamkeit bleibt
  5. Der Vertrauensfaktor: Wenn sich herausstellt, dass Treue, Gleichwertigkeit und Offenheit nicht von beiden gleich verstanden werden. Also wenn einer fremdgeht, ein Parallelleben führt, sich verstellt, den anderen nicht akzeptiert oder als gleichwertig anerkennt. All dies kann uns zutiefst enttäuschen.

Erkennen Sie die ersten Anzeichen für Beziehungskiller schon frühzeitig, so können Sie aktiv damit umgehen, gegensteuern oder Ihre Grenzen ziehen und werden nicht erst im Nachhinein ent-täuscht! Dadurch wird es (selbst im Falle vergangener negativer Erfahrungen) möglich, mit offenen Augen und offenem Herzen das Verliebtsein gleich doppelt zu genießen.

Den ORF-Beitrag zum Thema können Sie hier nachsehen: 

http://tvthek.orf.at/profile/Daheim-in-Oesterreich/13887572/Daheim-in-Oesterreich/13973770/Beziehungsweise-in-Oesterreich-mit-Nana-Walzer/14285092